Frank Castorf

Regie

Frank Castorf, Regisseur, studierte Theaterwissenschaft an der Berliner Humboldt-Universität und hatte sein erstes Engagement als Dramaturg am Theater Senftenberg. Nach ersten eigenen Inszenierungen wechselte er 1985 an das Theater Anklam, wo er Oberspielleiter wurde. Hier entstanden diverse Produktionen von Werken Shakespeares, Ibsens, Brechts und Heiner Müllers. Ab 1986 inszenierte er an verschiedenen Theatern der DDR, seit 1988 auch in der Bundesrepublik Deutschland und der Schweiz. 1990 bis 1992 war er Hausregisseur am Deutschen Theater Berlin. Mit Beginn der Spielzeit 1992/93 wurde er Intendant der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin, die er bis 2017 als eine der wichtigsten Bühne Europas prägte. Viele seiner Inszenierungen, etwa seine gefeierten Dostojewskij-Bearbeitungen Dämonen, Erniedrigte und Beleidigte und Der Idiot wurden zum Berliner Theatertreffen eingeladen und tourten als Gastspiele um die Welt. Außerhalb Berlins inszenierte Castorf zuletzt in Stockholm, Paris, Kopenhagen, in Zürich, Hamburg und in Wien (u.a. Die Brüder Karamasow nach Fjodor Dostojewskij im Rahmen der Wiener Festwochen 2015). Seine Inszenierung von Wagners Ring bei den Bayreuther Festspielen 2013 ist ebenso umstritten wie gefeiert. Zuletzt war seine Inszenierung von Brechts Baal zum Berliner Theatertreffen eingeladen (2015). Frank Castorf führte 2015 Regie bei Andrej Platonows Roman Tschewengur am Schauspiel Stuttgart und 2017 bei Victor Hugos Les Misérables am Berliner Ensemble. 2016/17 führte er an der Oper Stuttgart Regie bei der Neuinszenierung von Gounods Faust.