Marias Testament
Kammertheater
Dauer – ca. 1:35 Std, ohne Pause
Gastspiel
22., 24. und 25. Feb 20
22., 24. und 25. Feb 20
Eine Mutter erzählt die Tragödie ihres Lebens. Sie erzählt von der Entfremdung, vom grausamen Tod ihres Sohnes, und sie erzählt dies alles auf ganz und gar persönliche Weise, aus der Perspektive ihrer eigenen, individuellen Erfahrung.
Maria ist, in der Erzählzeit des Romans und Stückes, mittlerweile eine alte Frau, lebt allein in der antiken Stadt Ephesos, hadert mit düsteren Erinnerungen und merkt, dass sie belauert wird. Zwei sehr zudringliche Jünger Jesu suchen sie in ihrem Haus auf, fragen sie nach den Ereignissen im Leben Jesu aus, die sie doch aus nächster Nähe erlebt haben muss: Die Wunder, die er vollbrachte, den Märtyrertod am Kreuz, den er erlitt, die Wiederauferstehung. All jene Ereignisse also, aus denen in der Überlieferung der Evangelisten der zentrale Teil des Neuen Testaments besteht.
Maria bestätigt den biblischen Sinn dieser Ereignisse keineswegs. Von Erlösung hält sie so wenig wie vom Glauben an die Wiederauferstehung. Sie hält nichts von den Lehren ihres Sohnes, auch nichts von der charismatischen Wirkung, die er zu Lebzeiten auf Menschen ausübte.
Marias Testament ist eine mutige Kontrafaktur des Neuen Testaments. Aber es ist von seiner Intention und seinem Sinngehalt her kein blasphemischer Stoff. Colm Tóibín nimmt sich lediglich die literarische Freiheit, eine Wahrheit zu erzählen, die sich auf der Rückseite der Bibel ereignet. Es ist die Geschichte einer Mutter, die ihren Sohn nicht beschützen konnte und der somit das Schlimmste geschah, was einer Mutter geschehen kann.
Kein anderer Schriftsteller kam je auf die Idee, die Tóibín zu realisieren wagt: Die Lebens- und Passionsgeschichte Jesu aus der Sicht seiner Mutter zu schildern und zu interpretieren. Der Figur der Maria, die im christlich-abendländischen Kulturraum zum Inbild aller Mütterlichkeit stilisiert wird, verleiht Tóibín eine Stimme.
Maria ist, in der Erzählzeit des Romans und Stückes, mittlerweile eine alte Frau, lebt allein in der antiken Stadt Ephesos, hadert mit düsteren Erinnerungen und merkt, dass sie belauert wird. Zwei sehr zudringliche Jünger Jesu suchen sie in ihrem Haus auf, fragen sie nach den Ereignissen im Leben Jesu aus, die sie doch aus nächster Nähe erlebt haben muss: Die Wunder, die er vollbrachte, den Märtyrertod am Kreuz, den er erlitt, die Wiederauferstehung. All jene Ereignisse also, aus denen in der Überlieferung der Evangelisten der zentrale Teil des Neuen Testaments besteht.
Maria bestätigt den biblischen Sinn dieser Ereignisse keineswegs. Von Erlösung hält sie so wenig wie vom Glauben an die Wiederauferstehung. Sie hält nichts von den Lehren ihres Sohnes, auch nichts von der charismatischen Wirkung, die er zu Lebzeiten auf Menschen ausübte.
Marias Testament ist eine mutige Kontrafaktur des Neuen Testaments. Aber es ist von seiner Intention und seinem Sinngehalt her kein blasphemischer Stoff. Colm Tóibín nimmt sich lediglich die literarische Freiheit, eine Wahrheit zu erzählen, die sich auf der Rückseite der Bibel ereignet. Es ist die Geschichte einer Mutter, die ihren Sohn nicht beschützen konnte und der somit das Schlimmste geschah, was einer Mutter geschehen kann.
Kein anderer Schriftsteller kam je auf die Idee, die Tóibín zu realisieren wagt: Die Lebens- und Passionsgeschichte Jesu aus der Sicht seiner Mutter zu schildern und zu interpretieren. Der Figur der Maria, die im christlich-abendländischen Kulturraum zum Inbild aller Mütterlichkeit stilisiert wird, verleiht Tóibín eine Stimme.
Inszenierung und Bühne
Kostüme
Dramaturgie
Anja Del Caro
Licht
Ralf Strobel
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