Im Herzen tickt eine Bombe

von Wajdi Mouawad
Studio Theater Stuttgart
Wie soll man erzählen? Wie beginnen, wenn man noch mittendrin steckt in einer Geschichte? „Komm schnell.“
Ein Anruf seines Bruders treibt Wahab nach draußen ins Schneegestöber. Der meckernde Busfahrer macht einen wahnsinnig vor Wut. Dem fetten Weihnachtsmann, der mit seinem Auto im Schnee feststeckt, ist nicht zu helfen. Doch der Weg zum Krankenhaus, in dem seine Mutter im Sterben liegt, wird mehr und mehr zu einer Auseinandersetzung mit seiner Vergangenheit: der Erinnerung an einen gescheiterten Aufbruch mit vierzehn, an ein Mädchen, das ihm ihr Schweigen als Waffe schenkt und an das fürchterliche Ereignis während seiner Kindheit im Bürgerkriegsland.
Brutal und zart zugleich beschreibt Wajdi Mouawad in dem 2003 uraufgeführten Stück das Ende einer Kindheit. Erst durch die Abbildung des Erlebten mithilfe der Malerei gelingt es dem Erzähler, das Chaos im Kopf zu ordnen. Und so ist das moderne Portrait des Künstlers als junger Mann auch ein Plädoyer für die Kraft der Kunst.
Szenische Einrichtung
Christof Küster
Ausstattung
Maria Martinez Peña

Besetzung

Irfan Kars*
Karlheinz Schmitt*
*Gäste*Guests