Krawall & Katharsis

Ein blutig Eisen
Kammertheater
Ein blutig Eisen widmet sich im Rahmen einer szenischen Lesung zwei historischen Kriminalfällen, die es in den literarischen Kanon geschafft haben, und geht den Geschichten im Stile des beliebten True Crime Genres auf den Grund. Untersucht werden der Fall Woyzeck und Die beiden Freundinnen und der Giftmord.
True Crime 1836: Inspiriert von drei wahren Mordfällen verfasst Georg Büchner sein Dramenfragment Woyzeck. „Immer zu! immer zu! […] Soll ich? Muß ich? […] Hör ichʼs immer, immer zu, stich todt, todt.“ Der arme, von der Gesellschaft drangsalierte und gequälte Soldat Franz Woyzeck ermordet seine Partnerin Marie mit einem Messer. Mehrfach sticht er auf sie ein. Viele Motive kommen in Frage.
True Crime 1924: Alfred Döblin beschreibt in seiner Erzählung die Entwicklung der jungen Frau Elli Link zu einer Giftmörderin. Um sich ihrer gewalttätigen Ehemänner zu entledigen, verbünden sich die Freundinnen Elli und Gretchen. Zwischen den beiden entwickelt sich eine Liebesbeziehung und sie greifen letztendlich zu Arsen, in der Hoffnung in Freiheit leben zu können.
Eine Frage so alt wie die Zeit: Was treibt Menschen dazu, einen Mord zu begehen? Eifersucht? Liebe? Rache? Juristisch wird zwischen Mord- und Tötungsdelikten unterschieden. Hinter Ersterem steckt eine Absicht, Letzteres geschieht im Affekt. Studien belegen, dass Männer und Frauen aus unterschiedlichen Gründen und auf verschiedene Arten ihre Lebenspartner:innen töten. Genauer – Männer töten um zu behalten, Frauen morden um loszuwerden.
Szenische Einrichtung
Franziska Berlitz, Swantje Nokel
Bühne
Helen Stichlmeir
Kostüme
Natalie Nazemi, Stefanie Schulz
Dramaturgie