Kamila Polívková

Kamila Polívková (1975) begann ihre Laufbahn als Bühnen- und Kostümbildnerin. Sie hat an über 100 Inszenierungen an bedeutenden Theatern in Tschechien, der Slowakei, der Schweiz, in Deutschland und Österreich mitgewirkt, von denen zahlreiche ausgezeichnet oder zu wichtigen internationalen Festivals eingeladen wurden. Von 2004 bis 2012 entwarf sie Bühnen- und Kostümbilder am von Dušan David Pařízek geleiteten Prager Kammertheater, wo sie von 2007 bis 2012 auch als Grafikerin und Fotografin tätig war. Mit dem Regisseur Dušan D. Pařízek arbeitet sie seit 2005 regelmäßig im deutschsprachigen Raum (u. a. bei den Salzburger Festspielen, am Deutschen Theater Berlin, SchauSpielHaus Hamburg, Schauspielhaus Zürich, Düsseldorfer Schauspielhaus, Residenztheater München, Schauspiel Hannover, Schauspielhaus Bochum oder Burgtheater Wien). Ihr Debüt als Regisseurin gab Kamila Polívková 2009 am Prager Kammertheater, wo sie (in Ko-Produktion mit den Riverside Studios London) ihre eigene Bühnenbearbeitung von Thomas Brussigs Helden wie wir zur tschechischen Erstaufführung brachte. Gegenwärtig ist sie Hausregisseurin am Prager Theater Studio Hrdinů („Studio der Helden“), das unter anderem zwei ihrer internationalen Theaterprojekte produziert hat, Skugga Baldur (2015) und Moonstone (2022), basierend auf den gleichnamigen Romanen von Sjón und unter Mitwirkung tschechischer und isländischer Künstler:innen. Am Schauspielhaus Zürich inszenierte sie im Rahmen des „Transit-Festivals“ die Uraufführung von Darja Stockers Precious (2014), darüber hinaus war sie als Regisseurin in den vergangenen Jahren am Nationaltheater Prag, Nationaltheater Brünn und dem Brünner Theater HaDivadlo tätig. Als Bühnen- und Kostümbildnerin war sie zweimal für den renommierten Alfréd Radok-Preis (2009, 2010) und den wichtigsten tschechischen Filmpreis, den „Tschechischen Löwen“ (2012) nominiert. Als Regisseurin wurde sie zweimal mit dem Preis der Prager Theaterzeitung („Cena Divadelních novin“) ausgezeichnet: 2015/2016 in der Kategorie „Alternatives Theater“, 2019/2020 in der Kategorie „Schauspiel“. Ihre Dramatisierung und Inszenierung von Marlen Haushofers Die Wand (tschechische Erstaufführung am 16. Oktober 2021 im Brünner Theater HaDivadlo) war als Gewinner des „Josef Balvín-Preises“ zum Prager Theaterfestival Deutscher Sprache 2022 eingeladen. Weitere Regie-Vorhaben realisierte Kamila Polívková am Slowakischen Nationaltheater Bratislava und am Nationaltheater Mannheim.

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