Draußen vor der Tür

von Wolfgang Borchert
Karten
https://www.schauspiel-stuttgart.de/ Schauspiel Stuttgart Oberer Schloßgarten 6, 70173 Stuttgart
Fr – 01. Nov 24, 19:30
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So – 12. Jan 25, 15:00
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Sa – 18. Jan 25, 19:30
Schauspielhaus
Ab Klasse 9
Dauer – ca. 1:40 Std., keine Pause
Premiere
Fr – 01. Nov 24
Karten
https://www.schauspiel-stuttgart.de/ Schauspiel Stuttgart Oberer Schloßgarten 6, 70173 Stuttgart
Fr – 01. Nov 24, 19:30
https://www.schauspiel-stuttgart.de/ Schauspiel Stuttgart Oberer Schloßgarten 6, 70173 Stuttgart
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So – 12. Jan 25, 15:00
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Sa – 18. Jan 25, 19:30
Ein junger Mann steht auf einer Brücke über der Elbe und schaut in die Ferne. Er ist auf der Suche nach seiner Familiengeschichte. Nach der Beerdigung seines Großvaters fand er dort einen Koffer, darin einen alten Wehrmachtsmantel, eine Gasmaskenbrille und einen goldenen Adler. In der Familie herrscht Schweigen darüber. Wer war dieser alte Mann, den ich Opa nannte wirklich, denkt er. Auf der Suche nach Erklärungen taucht er in eine surreale Traumreise am Ende des Zweiten Weltkrieges ein, in die Geschichte seiner Familie, seines Großvaters, eines Mannes namens Beckmann:

In dieser Geschichte kommt der erst 25 Jahre alte Soldat Beckmann 1945 nach Hause und dann doch nicht nach Hause, weil gar kein zu Hause mehr da ist. Was macht nun einer, der heimkehrt aus dem Krieg? An dem Tod, Verzweiflung und Hunger kleben wie eine zweite Haut? Sechs Jahre Krieg sind nicht spurlos an ihm vorübergegangen. Und zu Hause ging das Leben weiter – nur eben ohne ihn. Seine Frau hat jetzt einen anderen, seine Eltern sind tot. Was bleibt also? Nichts, denkt sich der junge Beckmann und will ins Wasser. Was aber, wenn der Fluss ihn nicht will und wieder ausspuckt? „Such dir ein anderes Bett, wenn deins besetzt ist. Ich will dein armseliges bisschen Leben nicht. Du bist mir zu wenig“, sagt die Elbe. Da ist aber plötzlich noch „der Andere“, der ihm von nun an nicht mehr von der Seite weichen wird und aufpasst, dass er sein Leben nicht mehr so schnell wegwirft. „Vielleicht“, denkt sich Beckmann, „bin ich auch ein Gespenst. Eins von gestern, das heute keiner mehr sehen will. Ein Gespenst aus dem Krieg, für den Frieden provisorisch repariert.“ Aber so leicht kommt er dem Leben nicht davon. Und ein Gespenst, wird ihm klar, ist er schon gar nicht.

Draußen vor der Tür wurde bei seiner Uraufführung 1947 als „Aufschrei einer ganzen Generation“ verstanden. Der Autor war achtzehn Jahre, als der Krieg ausbrach, und vierundzwanzig, als er zu Ende war. Zwei Jahre blieben ihm noch, um gegen die Lügen, das falsche Pathos und Heroismus anzuschreiben, bevor er mit nur sechsundzwanzig Jahren an den Folgen des Krieges starb.

Die israelische Regisseurin Sapir Heller beginnt ihre Inszenierung mit dem Blick der dritten Generation nach dem zweiten Weltkrieg auf den deutschen Nationalsozialismus und ihre Großelterngeneration. Welche Perspektive nehmen wir Nachgeborenen auf diese Zeit heute ein? Sie erzählt die Geschichte Beckmanns als traumhafte Revue mit Live-Musik, surreale Reise mit giftigen Untertönen und Reibungen.
Inszenierung
Bühne / Kostüm
Choreografie
Kathrin Evelyn Merk
Dramaturgie
Benjamin Große