I LOVE HORSES
(genau wie michael kohl­haas)

von Merle Zurawski nach Motiven von Heinrich von Kleist
Karten
https://www.schauspiel-stuttgart.de/ Schauspiel Stuttgart Oberer Schloßgarten 6, 70173 Stuttgart
https://www.schauspiel-stuttgart.de/ Schauspiel Stuttgart Oberer Schloßgarten 6, 70173 Stuttgart
Di – 28. Jan 25, 20:00
Nord
Dauer – ca. 1:40 Std., keine Pause
Eine Kooperation mit der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg
In Zusammenarbeit mit der HfBK Dresden und der Filmakademie Baden-Württemberg
Premiere
Sa – 18. Jan 25

Karten
https://www.schauspiel-stuttgart.de/ Schauspiel Stuttgart Oberer Schloßgarten 6, 70173 Stuttgart
https://www.schauspiel-stuttgart.de/ Schauspiel Stuttgart Oberer Schloßgarten 6, 70173 Stuttgart
„An den Ufern der Havel lebte, um die Mitte des sechzehnten Jahrhunderts, ein Roßhändler, namens Michael Kohlhaas. – Dieser außerordentliche Mann würde, bis in sein dreißigstes Jahr für das Muster eines guten Staatsbürgers haben gelten können, wenn er in einer Tugend nicht ausgeschweift hätte. Das Rechtgefühl aber machte ihn zum Räuber und Mörder.“

Der Typus des einsam reitenden Helden in Heinrich von Kleists Novelle scheint zwar sachte angestaubt, doch eröffnet er gleichzeitig den Raum für eine gemeinsame Suche nach Gerechtigkeit in einem korrupten System. Denn manchen ist es bis heute nicht vergönnt, ihren gekränkten Rechtsanspruch in den klassischen Kanon einzuschreiben. Sofern sie überhaupt vorkommen, sind ihnen die Nebenfiguren vorbehalten, die tragisch an der Heldenfigur scheitern. Ihre eigene Wut bleibt ungehört, darf sich nicht ausbreiten, keine Brände legen oder Rache fordern.

Und so erobert sich ein Chor von Pferdemädchen* die Koppel zurück und schwingt sich zu Kohlhaas aufs Pferd. Nimmt sich seines Narrativs an, reißt es in Stücke und stopft die Fetzen in seine Satteltasche. Sie zelebrieren Wut als emanzipatorischen Akt, das versöhnliche Potenzial des Linedance und das solidarische Moment der Herde. Auf der Suche nach neuen Erzählungen imaginieren sie auf grünem Kunstrasen lustvoll Utopien.
In dieser Produktion wird Stroboskoplicht verwendet.
Inszenierung
Bühne
Kostüme
Sounddesign
Choreografie
Videodesign
Maja Litzke
Licht
Michael Frank

Pressestimmen

Ludwigsburger Kreiszeitung
Meike Katrin Stein, 23. Jan 25
… ein bunt schillerndes Kaleidoskop aus Recht und Unrecht, Solidarität und Einzelgängertum und der ständigen Suche nach Selbstbehauptung.

… Mit ihrer Intensität gelingt es Böhm, Falso und Cañas, die aufgebaute Spannung zu halten und die Kritik an bestehenden Strukturen und sozialer Ungerechtigkeit weder abgedroschen noch zynisch klingen zu lassen. … Zurawski gelingt es mit Stück und Inszenierung, eine historische Thematik mit so viel Wucht in die Gegenwart zu holen und weiterzuentwickeln, dass die Handlung damit geradewegs in die Zukunft weist, umgeben von Sternenhimmel- und Pferdeprojektionen.
Zur vollständigen Kritik