Das Lyriktelefon für Kinder

Eine Kooperation des Schauspiels Stuttgart mit dem
Deutschen Literaturarchiv Marbach
Live am Telefon
ab 6 Jahren
Mittwochs ab 16 Uhr
Welches Tier ist mutiger, prächtiger, listiger, mächtiger als alle anderen? Was macht der Marabu nachts in der Oase? Wo ist das Königreich von Nirgendwo und warum heißen alle Möwen Emma? All diesen Fragen gehen wir auf den Grund – beim neuen Lyriktelefon für Kinder. Denn Gedichte sind nicht nur etwas für Erwachsene, auch unser junges und sehr junges Publikum soll im Frühling Telefontheater erleben dürfen.
Ab dem 10. März liest das Ensemble des Schauspiels Stuttgart einmal pro Woche Gedichte für Kinder ab 6 Jahren. Jeden Mittwoch zwischen 16.00 und 18.00 Uhr führen wir die kleinen Zuhörer*innen in die abenteuerlichen, lustigen und zauberhaften Welten von Paul Maar, James Krüss, Christian Morgenstern und anderen Dichter*innen. Ein lyrisches Hörvergnügen für die ganze Familie.

Buchen Sie einfach Ihren kostenlosen, zwanzigminütigen Time Slot.

Textauswahl: Ingoh Brux (Schauspiel Stuttgart), Christina Schlögl (Schauspiel Stuttgart), Sarah Tzscheppan (Schauspiel Stuttgart) und Jan Bürger (Deutsches Literaturarchiv Marbach)

In Kooperation mit

Pressestimmen

Deutschlandfunk Kultur
10. Mär 21
Dramaturgin Christina Schlögl im Gespräch mit Stephan Karkowsky / Boris Burgstaller liest "Fauler Zauber" von Erich Kästner
Zum Beitrag
SWR2 Kultur am Mittag
10. Mär 21
Dramaturgin Christina Schlögl im Gespräch mit Astrid Tauch
Zum Beitrag

Spenden an die Künstler*innen Soforthilfe Stuttgart

Wir bieten unser beliebtes Lyriktelefon weiterhin kostenlos für Sie an. Sie möchten uns dafür danken? Dann freuen wir uns über Ihre Spende an die Künstler*innen Soforthilfe Stuttgart.
Viele Künstler*innen sind von der Corona-Krise existentiell bedroht und haben durch die Absage aller Aufführungen und Konzerte ihre Einkünfte verloren. Helfen Sie mit, dass die Kulturszene in Stuttgart auch nach der Corona-Krise reich und vielfältig bleibt.

Weitere Informationen

Spendenkonto

Empfänger: Kultig e. V.
GLS Bank
IBAN: DE21 4306 0967 7005 4549 00
Betreff: „Künstlersoforthilfe Lyriktelefon“

Zu den Gedichten

Paul Maar

Paul Maar ist einer der beliebtesten und erfolgreichsten deutschen Kinder- und Jugendbuchautoren. Er wurde 1937 in Schweinfurt geboren, studierte Malerei und Kunstgeschichte und war zunächst einige Jahre als Lehrer tätig. Maar begann erst Kinderbücher zu schreiben, als er selbst Kinder hatte: „Die Bücher, die ich meinen Kindern damals als Student aus der Stadtbibliothek mitgebracht und vorgelesen habe, gefielen mir alle nicht. Sie waren verstaubt und konventionell und atmeten zum Teil noch den Geist des Dritten Reiches.“ 1967 schrieb Maar erste Geschichten und zeigte das fertige Manuskript einer Buchhändlerin der Stuttgarter Buchhandlung Wendelin Niedlich, die es kurz darauf an einen Verlagsvertreter weitergab, der ihr die Neuerscheinungen des Jahres vorstellte. Wenig später erhielt Maar eine Einladung der Hamburger Verlagsgruppe Friedrich Oetinger. Paul Maars Arbeit ist von beeindruckender Vielseitigkeit. Zu seinen bekanntesten Figuren gehören das SAMS mit seinen Wunschpunkten und der zwischen Tier- und Menschenwelt wandelnde Herr Bello. In vielen seiner Bücher zeigt sich Paul Maar als virtuoser Wortkünstler, der in Gedichten, Reimen und Rätseln Unerwartetes aus Buchstaben und Begriffen zaubert.

James Krüss

Neben seinem wohl bekanntesten Werk Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen und vielen anderen Bilderbüchern, Kinder- und Jugendbüchern, verfasste der 1926 auf Helgoland geborene James Krüss auch eine Vielzahl von Kindergedichten. Auf einer Adria-Reise mit dem Dichter Peter Hacks, der ebenfalls beim Lyrik-Telefon für Kinder vertreten ist, entstanden 1954 in gemeinsamer Schreibarbeit Gedichte, die beide schließlich untereinander aufteilten. Krüss lebte nach Ende des zweiten Weltkrieges als Schriftsteller für Kinderbücher, Hörspiele und Fernsehsendungen bei Hamburg, München und später mit seinem Ehemann auf Gran Canaria. Nach seinem Tod im Jahr 1997 schenkten seine Erben seinen Nachlass, der über 700 Kinderbuchausgaben umfasst, der Stadt München. Der Nachlass ist heute James-Krüss-Turm im Schloss Blutenburg, dem Sitz der Internationalen Jugendbibliothek ausgestellt. Der James Krüss Preis für internationale Kinder- und Jugendliteratur wird seit 2013 alle zwei Jahre vergeben.

Peter Rühmkorf

Der Dichter Peter Rühmkorf (1929-2008) hatte selbst keine Kinder, aber einen ausgeprägten Sinn für ihre Poesie. Und diese findet sich bei weitem nicht nur in Vorlese- und Schulbüchern, sondern viel öfter an Schulhofwänden oder auf Zettelchen, die heimlich unter Tischen geschrieben und weitergereicht werden. Jahrelang sammelte Rühmkorf Kinder- und Abzählverse, um sie 1967 in dem Band Über das Volksvermögen. Exkurse in den literarischen Untergrund zu veröffentlichen, der ein Bestseller wurde. Ein Höhepunkt seiner Beschäftigung mit ‚Kinderlyrik‘ ist das Gedicht „Reimfibel“, das Rühmkorf 1999 veröffentlichte: In ihm spielen die Vokale schier verrückt. Mehr dazu in der Ausstellung „Laß leuchten! Peter Rühmkorf – selbstredend und selbstreimend“, die noch bis zum 1. August 2021 im Marbacher Schiller-Nationalmuseum zu sehen ist.

Erich Kästner

Mit gesellschaftskritischen Gedichten und Essays machte Erich Kästner – 1899 in Dresden geboren – in der Weimarer Republik von sich reden. 1931 festigte der Roman Fabian seinen Ruf. Kästner war bekennender Gegner des Nationalsozialismus. Nach Kriegsende blieb er politisch aktiv und engagierte sich als Pazifist gegen die Remilitarisierung und die atomare Aufrüstung. Seine größten Erfolge hatte Kästner mit den Kinderbüchern Emil und die Detektive (1929), Pünktchen und Anton (1931) und Das fliegende Klassenzimmer (1933), die bis heute ein fester Bestandteil in nahezu jedem Bücherregal sind und von Leser*innen aller Altersstufen und Generationen mit Begeisterung gelesen werden. Daneben schrieb er Zeit seines Lebens Gedichte. In ihnen fanden seine Nachdenklichkeit, sein Humor und sein kritischer Blick zueinander.Erich Kästner starb 1974 in München. Sein schriftstellerischer Nachlass wird im Deutschen Literaturarchiv Marbach aufbewahrt. Einige Stücke aus diesem Bestand sind in der Dauerausstellung des Literaturmuseums der Moderne zu sehen, etwa die Manuskripte seiner Romane Emil und die Detektive und Fabian. Erich Kästners Werke erscheinen im Atrium Verlag, der auch seine Rechte verwaltet.