The Fairy Queen

von Henry Purcell / William Shakespeare gesprochen auf Deutsch, gesungen auf Englisch
In seiner Komödie Ein Sommernachtstraum schickt William Shakespeare drei unglückliche Liebespaare in einen Irrgarten der Gefühle. Pucks Zaubertropfen bringen nicht nur Oberon, den Elfenkönig, nebst Gattin Titania und Gefolge durcheinander. Auch für die jungen Athener Lysander und Demetrius, Hermia und Helena vermengen sich im nahegelegenen Wald Rausch und Realität, Traum und Albtraum. Herrscherhochzeit und Verwechslungskomödie, Elfentanz und Handwerkerposse zugleich, erzählt das Stück nicht nur von den romantischen Irrungen und Wirrungen junger und alter Liebe. Es spürt auch dem Zyklus des Werdens und Vergehens nach und macht sich auf die Suche nach der verlorenen und wiedergefundenen Zeit.

Diese Themen prägen auch die Musik, die Henry Purcell Ende des 17. Jahrhunderts, einhundert Jahre nach Shakespeare, für seine Adaption des Sommernachtstraums komponiert hat. Purcells Fairy Queen ist eine sogenannte Semi-Oper oder Masque: Eine Mischform aus Schauspiel und Oper. Für die Staatstheater Stuttgart eine Steilvorlage, sich dem »Orpheus britannicus« Purcell in einer Koproduktion von Schauspiel und Oper zuzuwenden. Schauspieler, Sänger, Staatsopernchor und Staatsorchester erarbeiten gemeinsam einen Theaterabend, bei dem auch die Gattungsgrenzen in die Schwebe geraten.

"Shakespeare war meiner Meinung nach ein wirklich privilegierter Mann. Nicht nur, weil er ein Genie  war, das ist offensichtlich. Sondern weil er in einer Zeit lebte, in der sich das Licht der Renaissance  in die Dunkelheit des Barock verwandelte. Das war ein Geschenk für ihn. Diesen Wechsel hat er gesehen und daraus seine Geschichten gemacht."
Calixto Bieito

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Koproduktion der Oper Stuttgart und des Schauspiel Stuttgart
Wiederaufnahme 11. Dezember 2016
Pressestimmen
zur Premiere am 31.01.2016 und zur Vorstellung am 02.02.2016
11.12.2016
„Am Ende jener Jubel, von dem ein Theater oft nur träumen kann.“

„Heiter ist das Leben, ernst ist die Kunst“ von Judith von Sternburg
Frankfurter Rundschau
01.02.2016
„Der für seine durchaus drastische Bildsprache bekannte und berüchtigte Regisseur Calixto Bieito beweist in diesem spukhaft-eruptiven Bilderbogen, der nicht zuletzt mit seinen bizarren Kostümen glänzt, zugleich ein großes Gefühl für die traurige Melancholie, die in der Sehnsucht nach Liebe und in ihrer Unerfüllbarkeit steckt. Und so schenkt Bieito den Stuttgartern passend zum Karneval einen Purcell-Shakespeare at its best, was diese ihm mit großem Applaus dankten.“

„The Fairy Queen“ von Sven Ricklefs
BR "Kulturwelt"
01.02.2016
„Purcells Musik wohnt ein Zauber inne, der sich in oft betörenden Chören, beschwingten Tänzen, anmutigen Arien und einigen komödiantischen Duetten entfaltet, etwa in dem Gespräch zwischen Coridon und Mopsa über das Küssen – ein Kabinettstück für den brillanten Tenor Mark Milhofer und den Schauspieler Johann Jürgens.“ 

„Das Orchester ist auf einem Gestell auf der dem hinteren Teil der Bühne positioniert, […] Christian Curnyn leitet die Aufführung vom Cembalo aus ohne die Vorgänge auf der Bühne zu sehen. Umso erstaunlicher, wie sicher alle Sänger, vor allem die Sopranistinnen Lauryna Bedziunaite, Mirella Bunoaica und Josefin Feiler, ihre Einsätze finden, wie reibungslos sich die Chorpartien mit dem glänzenden Stuttgarter Staatsopernchor in die turbulenten Aktionen einfügen und wie gekonnt auch die Schauspieler ins vokale Fach wechseln.“

„Ein Esel namens Eberhard Titanias Nachtgefährte ward“ von Lotte Thaler
Frankfurter Allgemeine Zeitung
03.02.2016
„Dieses alle erotischen Untiefen durchfurchende Theaterfest [ist] zum Weinen schön und bei allem Gelächter herzergreifend.“

"Jedem seinen Sommernachtstraum" von Reinhard Brembeck
Süddeutsche Zeitung
05.02.2016
„[…] ein abgefahrener und wunderzarter, prickelnder und berührender, in weiten Teilen genialer Abend. [...] Eine Produktion, mit der die Stuttgarter, kurz nach ihrer maßstabsetzenden ‚Salome‘ auf dem besten Weg sind zum ‚Opernhaus des Jahres‘.“

„Eberhard, das ist mein Reich“ von Markus Thiel
Münchner Merkur
05.02.2016
„Mit dionysischer Hingabe setzen die Musiker und Sänger des Staatsorchesters und des Opernchores sich über sämtliche aufführungspraktischen Schranken hinweg.“

„Wenn Frauen buschige Schwänze wachsen" von Stefan Kister
Stuttgarter Zeitung
02.02.2016
Calixto Bieito hat ein Wunderwerk geschaffen.“

„Die ganze Inszenierung ist ein absolutes Muss für jeden, der auch in der Oper mal richtig lachen will —  und zwar lachen über eine geistreiche Umsetzung eines uralten Stückes.“

„‘The Fairy Queen‘ inszeniert von Calixto Bieto“ von Rainer Zerbst
Deutschlandradio Kultur "Fazit"
31.01.2016
„Dass solche Symbiosen [aus Musiktheater und Schauspiel] furiose Theatermomente hervorbringen können, davon konnte sich das hellauf begeisterte Premierenpublikum immer wieder überzeugen.“

„Bieitos surreales Musical in Stuttgart gefeiert“ von Ulf Mauder
dpa
01.02.2016
„Man wird auch so hineingerissen in den Sog bunter Bilder, greller Outfits, mitreißender Musik, die Christian Curnyn vom Cembalo aus leitet. Er unterstreicht den rauen, folkloristischen Charme der Musik mehr, als es Barock-Puristen lieb sein dürfte. Viel Tanzmusik hält den Abend in Fluss: Während das Orchester fetzig in die Saiten haut, wird vorne in grünem Licht und Kunstnebel ständig gehüpft und gesprungen, weniger in ausbaldowerten Choreographien als vielmehr Freestyle. Der Staatsopernchor zeigt wieder mal, dass er alles gleichzeitig kann: singen, springen, spielen.“

„Hirschgeweih auf der Dornenkrone“ von Verena Großkreutz
www.nachtkritik.de
31.01.2016
„Das Publikum […] bejubelt diese kurzweilige, kluge und spannende Unterhaltung am Ende völlig zu Recht.“

„Über die seltsamen Wege der Liebe“ von Arnim Bauer
Ludwigsburger Kreiszeitung
02.02.2016
„[…] gemeinsam mit der „Hausband“ gelingt [Dirigent Christian Curnyn] eine quicklebendige, farbenpralle, dauerbeschwingte und sehr präzise Darbietung, die Purcells Klangfantasie, seinen Witz, seine feinen Charakterzeichnungen wie auch die Schönheit und Einprägsamkeit seiner Melodien hör- und spürbar macht. Obwohl sich das Orchester aus modernen und alten Instrumenten (Laute, Gambe und Bassvioline bilden eine feine Continuo-Gruppe) zusammensetzt, erscheint die Instrumentalmusik wie aus einem Guss. So sorgt Curnyn gleichsam für das Rückgrat des Abends.“

„Für Ironie sorgt vor allem die Tatsache, dass das […] exzellente Solistenensemble mit Sängern besetzt ist, die auch ganz unopernsängerhaft spielen und tanzen, und mit Schauspielern, die – teilweise richtig gut! – singen, manchmal sogar im Duett. […] Großartig sind sie alle."

„Lachen, weinen, leben, lieben“ von Susanne Benda 
Stuttgarter Nachrichten
02.02.2016
„[Regisseur] Calixto Bieito bescherte den Stuttgartern ein dreistündiges Theaterglück mit einem exzellent gestimmten Ensemble, in dem Schauspieler Gesangspartien übernehmen […] und die Sänger den Schauspielern in nichts an Spielfuror nachstehen.“

„Dreistündiges Theaterglück“ von Nikolaus Schmidt
Badische Neueste Nachrichten
02.02.2016
„[Calixto Bieito] wirbelt einen soghaft-psychedelischen Sex- und Angst- und Gewalttrip über die Drehbühne, freilich nicht als Beklemmungsmarathon, sondern als brüllend komische Surreal-Groteske. Bieitos Halluzinogene: Henry Purcells barockes ‚Fairy Queen‘-Musical, Spurenelemente aus Shakespeares ‚Sommernachtstraum‘ und die eigene orgiastische Phantasie.“

„Die große Tierschau“ von Martin Mezger
Eßlinger Zeitung
02.02.2016
„Das künstlerische Ereignis […], das nach der Premiere am Sonntag im Stuttgarter Schauspielhaus Begeisterungsstürme ausgelöst hat, liegt indessen darin, wie [Regisseur Calixto Bieito] aus dem überlangen barocken Stück modernes Musiktheater gemacht hat. […] Das Beste ist: Die Stuttgarter Fassung bleibt durch und durch Komödie, auch wenn sie nun eine veritable Oper geworden ist. Der hohe Unterhaltungswert rührt natürlich auch daher, dass die Sängerinnen und Sänger den munteren Lustspiel-Spaß genauso präzise auf die Bühne bringen wie die sieben Hauptfiguren vom Sprechtheater.“

„Bieitos ‚The Fairy Queen‘: Munter enthemmte Barock-Disco“ von Monique Cantré
Reutlinger Generalanzeiger
03.02.2016
„Was für eine spektakuläre Revue für die Sinne! Musikalisch überaus packend, szenisch kunterbunt, schrill und sexy […].Die Vokalsolisten verstehen sich perfekt auf fein austarierten barocken Vokalgesang, die Schauspieler aufs temperamentvolle Agieren, und auch der von Johannes Knecht akkurat einstudierte Chor zeigt sich, wie immer, von seiner besten Seite. […] Nicht enden wollender Jubel für alle Beteiligten.“

„One Charming Night…“ von Hanns Horst Bauer
Opera Lounge
02.02.2016
„[‚The Fairy Queen‘] hat das Zeug in sich, zu einem Dauerhit zu werden.“

„Der Star dieses Abends aber ist Maja Beckmann als Puck. Wie ein Zirkusclown macht sie, übermütig und nur scheinbar unbeholfen, nach, was die anderen Figuren vorzeigen. Man kann sich daran nicht sattsehen.“

„Mehr als ein flüchtiger Erfolg“ von Thomas Rothschild
Faust Kultur
02.02.2016