Anna Smolar

Foto: Nichalis Archontidis
Die polnisch-französische Regisseurin Anna Smolar nimmt persönliche Geschichten und Erfahrungen ihrer Schauspieler*innen als Ausgangspunkt für ihre Inszenierungen, die sich an der Grenze zum Dokumentartheater bewegen. Schauspieler*innen und künstlerisches Team werden zu Co-Autor*innen ihrer Theaterproduktionen, in denen sie als Kollektiv nach einer persönlichen Sprache und neuen Mitteln suchen, in den Dialog mit anderen zu treten.
Smolar studierte Literatur an der Universität Paris-Sorbonne und absolvierte eine Schauspielausbildung am Sudden Théâtre. Sie assistierte bei den Regisseuren Krystian Lupa, Jaques Lassalle und Andrzej Seweryn und arbeitete im Bereich Film mit Agniezka Holland und Kasia Adamik. 2001 gründete sie die Kompagnie La compagnia Gochka, mit der sie bis 2004 arbeitete. Sie inszeniert regelmäßig an renommierten Theatern in Polen, u. a. dem Nowy Teatr, dem Jüdischen Theater Warschau, dem Polnischen Theater in Bydgoszcz, dem Alten Nationaltheater Krakau und dem Studio Tethe in Warschau. Ihre Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet, so u. a. ihre Produktion Jewish Actors, die auf dem Kontrapunkt Festival 2016 in Szceczin den Grand Prix gewann und beim Kaliz Theaterfestival in der Kategorie Besetzung den Hauptpreis erhielt. Im selben Jahr gewann sie mit The Dybbuk den Wettbewerb Beste Inszenierung polnischer Gegenwartsdramatik des Ministeriums für Kultur. 2017 wurde sie mit dem renommierten Paszport Polityki (Polityka’s Passport) für Theater ausgezeichnet, einem Preis, der seit 1993 vom wöchentlichen Magazin Polityka vergeben wird.