Der Zauberlehrling (UA)
Kammertheater
Ab Klasse 7
Dauer – ca. 1:40 Std., keine Pause
Uraufführung
Fr – 23. Feb 24
Fr – 23. Feb 24
In Johann Wolfgang von Goethes Ballade vom Zauberlehrling, der sich in Abwesenheit seines Meisters unerlaubterweise am Zaubern probiert und dabei katastrophal scheitert, heißt es: „Die ich rief die Geister / Werd ich nun nicht los“. Diese Erzählung ist nicht nur als Zeitzeugnis der Abkehr vom Sturm und Drang bedeutend, sie ist der alte, wohlbekannte Konflikt zwischen den Generationen: Die Jugend versucht sich an neuen Formen, scheitert, lernt und hofft darauf, im Alter selbst das Zauberwerk zu vollbringen. Doch was, wenn die Zeit eine Jugend hervorbringt, die vor allem die Zaubermeister zur Verantwortung ziehen will? Was, wenn die Jugend quiet quittet und den Zauberstab in der Ecke liegen lässt? Was, wenn sie sich fragt, wie sie ihr Leben gestalten will und welches Verhältnis sie zur Arbeit hat? Und die eigene Existenz nicht durch die Arbeitszeit definiert. Ist dann die Zauberkunst in Gefahr oder müssen neue Wege gefunden werden, um die Haushaltsgegenstände in Bewegung zu bringen?
Mit Der Zauberlehrling kehrt das Regieduo Marthe Meinhold und Marius Schötz nach Stuttgart zurück. Ziel ihrer Arbeiten ist es, die Gruppe auf der Bühne in ihrem Miteinander erfahrbar zu machen. Dazu wird jede Entscheidung mit allen Beteiligten gemeinsam getroffen. So versuchen sich einige unerschrockene Zauberlehrlinge erneut an der Kunst der alten Meister. Und testen bei ihrer Suche auch die Grenzen der Zauberei selbst aus – und das mit viel Musik und guter Laune.
Mit Der Zauberlehrling kehrt das Regieduo Marthe Meinhold und Marius Schötz nach Stuttgart zurück. Ziel ihrer Arbeiten ist es, die Gruppe auf der Bühne in ihrem Miteinander erfahrbar zu machen. Dazu wird jede Entscheidung mit allen Beteiligten gemeinsam getroffen. So versuchen sich einige unerschrockene Zauberlehrlinge erneut an der Kunst der alten Meister. Und testen bei ihrer Suche auch die Grenzen der Zauberei selbst aus – und das mit viel Musik und guter Laune.
Inszenierung
Bühne / Kostüme
Musik
Marius Schötz
Licht
Dramaturgie
Pianistinnen
Eun Chong Park, Eufemia Manfredi
Viel Humor, noch mehr Ironie und jede Menge (mehr oder weniger sinnfreie) Zitate wie „Was zum Spielen und Schokolade“ peppen … Story unterhaltsam auf – fluffig wie Badeschaum, vergnüglich wie ein Schaumbad.
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…die vier Zauberlehrlinge, die hier bei einem abgehalfterten Magier eine Ausbildung machen wollen, gehen ebenso unbescheiden ans Werk wie einst bei Goethe. Es ist eine originelle Idee, die sich Marthe Meinhold und Marius Schötz vorgenommen haben, indem sie die Ballade in die Gegenwart geholt haben mit Azubis statt Lehrlingen und Zauberkunst statt Geistern. Und anstelle von Dichtkunst präsentieren sie eine Art Musical mit gesungenen Passagen.
Das ist amüsant, wobei das Team eher auf Ironie als Humor setzt. Marius Schötz hat eingängige Songs geschrieben mit einfachen Texten wie „Ich bin jung, ich bin da“. Später, als die erste eigene Zauberei gründlich gescheitert ist, heißt es „Ich habe versagt“.
… die großen Leuchtbuchstaben „No Magic“ auf der Bühne sind hier Programm. Dieses Theater verweigert sich einer Tradition, bei der sich ein einzelner eitler Meister selbst verwirklicht.
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Über weite Strecken rückt die Satire auf die Generation Z ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Wie Noëlle Haeseling, Felix Jordan, Noah Ahmad Baraa Meskina und die Pianistin Eun Chong Park in ihren flotten Jungzauberkostümen von Florian Kiehl – schwarzes Sakko, Glitzerhemd und graue Satinhosen – den Hexenmeister (gespielt von Klaus Rodewald) so zur Verzweiflung bringen, dass er sich ständig ans Herz fassen muss, ist komödiantisch im besten Sinne. Die Methode von Meinhold/Schötz, keine Regieentscheidung ohne Besprechung mit dem Ensemble zu treffen, zeigt sich im Engagement der Spieler:innen. … Wenn als Grundprinzip der Illusion die Verabredung definiert wird, dass der eine täuscht und der andere getäuscht werden will, ist das Prinzip Theater nicht weit. …
Nun will die Regie aber kein Generation-Z-Bashing machen. Sie interessiert sich viel mehr für das Scheitern. Der Hexenmeister wird gleich zu Beginn als gescheiterte Existenz eingeführt. Die Zauberlehrlinge versagen, wenn sie das Zauberwort vergessen.
Gezaubert wird (Begleitender Zauberkünstler: Finn Talin) im farbigen Licht. Ein Schnips von Rodewald genügt, um einen Trick vorzuführen. Besonderen Spaß bereitet deren Durchschaubarkeit. – Das Publikum weiß immer um die Illusion. „Der Zauberlehrling“ in der Stuttgarter Fassung ist ein großes Vergnügen …
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Hinzu kommt das einfühlsame Spiel der beiden ausgezeichneten Pianistinnen Eun Chong Park und Eufemia Manfredi, die auch dem Song „Die letzte Show“ von Klaus die richtige Würze geben …
Das Publikum war von der Uraufführung begeistert.
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