Medea
Schauspielhaus
Dauer - ca. 1:15 Std, ohne Pause
Premiere
Fr – 14. Dez 18
Fr – 14. Dez 18
Der Grieche Jason und die Königstochter Medea befinden sich auf der Flucht. Medea hat Jason geholfen, das Goldene Vlies zu rauben, ein kostbares Widderfell, das ihr Vater, Herrscher des sagenumwobenen Kolchis an der Küste des Schwarzen Meeres, einst durch einen heimtückischen Mord in seinen Besitz gebracht hatte. Medea hat doppelte Schuld auf sich geladen: Sie hinterging ihren Vater und verursachte den Tod ihres Bruders. Jason und Medea segelten einer vermeintlich gloriosen Zukunft entgegen, doch nirgendwo sind sie willkommen. Medea ist als Ehefrau nicht gesellschaftsfähig, zu groß ist die Furcht der Griechen vor der zauberkundigen Medea, die sie als „Barbarin“ brandmarken. Nach jahrelanger Irrfahrt landen die beiden Liebenden in Korinth. Jason entschließt sich zu einem radikalen Neuanfang, denn für ein Leben auf der Verliererseite ist er nicht geschaffen. Kreon, König von Korinth, macht ihm ein verlockendes Angebot. Wenn Jason seine Tochter Kreusa heiratet, erhält er ein dauerhaftes Bleiberecht für sich und seine Kinder. Medea droht die Verbannung.
Seit über 2000 Jahren fasziniert der Mythos Medea. Für Jason hat sie alles geopfert: ihre Familie, ihre Heimat, ein selbstbestimmtes Leben. Konfrontiert mit Verrat und Treuebruch und angesichts ihrer völligen Entrechtung, der Auslöschung jeglicher Lebensperspektive entschließt sich Medea zu einer ungeheuren Tat: Sie tötet ihre eigenen Kinder.
Seit über 2000 Jahren fasziniert der Mythos Medea. Für Jason hat sie alles geopfert: ihre Familie, ihre Heimat, ein selbstbestimmtes Leben. Konfrontiert mit Verrat und Treuebruch und angesichts ihrer völligen Entrechtung, der Auslöschung jeglicher Lebensperspektive entschließt sich Medea zu einer ungeheuren Tat: Sie tötet ihre eigenen Kinder.
Inszenierung
Bühne
Kostüme
Musik
Choreographie
Licht
Dramaturgie
Dramaturgische Mitarbeit / Dolmetscherin
Alina Zeichen
Statisterie
Besetzung
Tom Pekarski, Emil Wipfler / Julius Haneberg, Paul Thurner
Kinder
"MEDEA" Trailer
Audio-Einführung zu "MEDEA" mit Katharina Hauter
"In diesen Grundzügen erweist sich der alte Sagenstoff als überzeitlich wirksam. Ohne krampfhafte Modernisierungen öffnet die Inszenierung die Perspektive auf das psychische Leid geflüchteter Menschen, die in der Fremde auf Vorurteile und Ablehnung stoßen, weil man sie als potenzielle Bedrohung der eigenen Kulturauffassung und Moralvorstellung einstuft."
"Man begreift, dass Medea die Kinder nicht aus einem gekränkten Besitzanspruch heraus tötet, um Jason so zu bestrafen. Der letzte Mord kommt einer Selbstaufgabe gleich. Dass Mateja Koležnik zusammen mit ihrem starken Ensemble diese harte Tatsache sachlich ohne Pathos und überzogene Gefühlsausbrüche auf die Bühne bringt, ist ein Glanzstück."
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"So bringt die Regie ein altes Stück auf selbstbewusste, kraftvolle Weise auf die Höhe eines sehr positiv modernen Dramas, das die heutige Zeit widerspiegelt. Drastisch eingedampft, auf die Sehgewohnheiten heutiger Zuschauer eingestellt und trotzdem unglaublich ausdrucksstark, mit viel Bewegung im kahlen Treppenhaus. Kein Lamento, keine langen Monologe, stattdessen eine bärenstarke Darstellung von Sylvana Krappatsch, die in dieser Rolle sehr viel mehr zum Ausdruck bringt, als die vielen Worte sagen könnten, die sie gar nicht sprechen muss. Hier ist eine Klasseschauspielerin nach Stuttgart gekommen, die es schafft, die ganze Verzweiflung dieser bis in die tiefste Seele verletzten Frau mit subtilsten Mitteln darzustellen."
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"Wenn [Sylvana Krappatsch] nach Worten ringt, sie herauspresst, in Verzweiflung erstarrt, ja körperlich gefriert angesichts Jasons Untreue, Abweisung und Verrat, so spielt sie die Medea glaubwürdig und mit großer Intensität: diese völlige Überraschung über sein Verhalten, diese ungeheure Verletzung."
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"Die Theater- und Filmschauspielerin Sylvana Krappatsch zeigt eine anfangs burschikose, auch weiche, dann erschrockene und schließlich resigniert gefasste Medea, die vor dem Finale noch eine letzte Zigarette raucht. Man glaubt die ihr nachgesagten Gräueltaten nicht recht – so etwas hieß einmal Hexenjagd. Denn nur allzu gut passt die Ausstoßung Medeas zur korinthischen Staatsräson."
„Katharina Hauter zeigt [die Königstochter Kreusa] als höhere Tochter, die ihre Durchtriebenheit hinter netter Naivität tarnt, sich ins Vertrauen Medeas schleimt und ihr mit zuckersüßem Niedlichkeitsgift die Kinder entfremdet. Wenn sie in holder Heuchelei ihrer Rivalin eine (hübsch parodierte) Eurythmie-Performance beibringt, um Jasons Gunst zurückzuerobern, wirft das ein klärendes Licht auf weibliche Rollenkonkurrenz – und auch auf die Spaltung in der Medea-Figur selbst ….“
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"Es gibt … faszinierende Regieeinfälle. So sieht man neben den Erwachsenen auch die toten Kinder schemenhaft und ohne Kleider in dem hell erleuchteten Glaskasten herumlaufen. Es ist eine Welt zwischen Realität und Traumvisionen."
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