EDWARD ALBEE
WER HAT ANGST VOR VIRGINIA WOOLF...? (Who’s Afraid of Virginia Woolf?)
Schauspielhaus
Ab Klasse 10
Dauer – ca. 2:00 Std, keine Pause
Premiere
Sa – 25. Okt 25
Sa – 25. Okt 25
Für die beiden ist es wie ein Spiel. Fast. Das Akademikerehepaar George und Martha spielt es wieder und wieder, nur scheinen sie sein Ziel längst vergessen zu haben. Für Gesellschaft eignet es sich auch nicht, wie sich schnell zeigt, als der junge Biologieprofessor Nick und seine Frau Honey eines Nachts hineingezogen werden. Eine Beleidigung jagt darin die nächste, keine Blamage, keine Bloßstellung bleibt dem Gegenüber erspart – ein Ehegefecht von fulminantem Ausmaß. Und das nach einem ohnehin schon langen, alkoholgetränkten Abend. Es ist nach zwei, als George und Martha von einer Universitätsfeier in ihre Wohnung stolpern und sie ihm eröffnet, sie erwarte noch Gäste. Nur eine letzte Warnung gibt George ihr noch mit, bevor es schon an der Tür klingelt: Den gemeinsamen Sohn solle sie nicht erwähnen. Die Nacht und der Alkohol fließen dahin, es häufen sich die üblen Anekdoten, Fakt und Fiktion verschwimmen im Kampf um die größtmögliche Erniedrigung des Gegenübers. Rasch werden Nick und Honey von Zaungästen zu unfreiwilligen Mitspieler*innen, bis sich schließlich zwischen den Trümmern jeglicher Illusion die Sonne zu einem neuen Tag erhebt.
Edward Albees abgründiges Kammerspiel von 1962 hat sich längst als moderner Klassiker etabliert. Schonungslos zeichnet er das Schicksal eines Paares, gefangen zwischen bitterer Realität und haltlosen Lebenslügen – ein Dilemma, das in seiner Aktualität weit über partnerschaftliche Sphären hinausreicht.
Edward Albees abgründiges Kammerspiel von 1962 hat sich längst als moderner Klassiker etabliert. Schonungslos zeichnet er das Schicksal eines Paares, gefangen zwischen bitterer Realität und haltlosen Lebenslügen – ein Dilemma, das in seiner Aktualität weit über partnerschaftliche Sphären hinausreicht.
Inszenierung
Bühne
Kostüme
Komposition
Licht
Choreografie
Kathrin Evelyn Merk
Dramaturgie
… Eine der besten Arbeiten am Schauspiel Stuttgart seit langem, durchdacht abgründig inszeniert und beklemmend gut gespielt.
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… Die Regie hat mit Sylvana Krappatsch … eine Schauspielerin im Ensemble, der man auch fünf Stunden zuschauen würde. Allein wie sie ihr goldenschimmerndes Abendkleid gegen ihr Abschlussballdress tauscht, als pinkfarben gewandete Zeremonienmeisterin den Raum beherrscht, kokett, abgründig, feixend, schmollend, lächelnd, röhrend ihre Gegner in Schach hält, das ist wunderbar anzusehen. …
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… in Sachen radikaler bühnenpräsenter Selbstentäußerung der Figuren brauchen sich weder Sylvana Krappatsch noch Matthias Leja hinter den bedeutenden Rollenvorgängern [Liz Taylor und Richard Burton zu] verstecken. … Fantastisch, was er gleichermaßen wie Krappatsch an unterschiedlichen Stimmfarben, Dynamiken, Sprachtempogestaltung und Bewegungsspannung herausgearbeitet hatten. Gestützt auf Laniks Personenregie, welche die das Stück durchziehende Dialektik zwischen Tragödie und Farce, Verzweiflung und Spielerischem, Hemmungslosigkeit und von einer lieblosen Gesellschaft eingefordertem Alltags-Einerlei über die gut zwei Stunden hin spürbar werden ließ. Und worin sich auch Teresa Annina Korfmacher (Honey) und Peer Oscar Musinowski (Nick) kongenial einfanden. Zur passenden Musik von Jörg Gollasch, der das bekannte Kinderlied Wer hat Angst vor dem bösen Wolf parodistisch mit stimmigen Play-Bach- und Cool-Jazz-Anspielungen verbunden hat.
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Wer hat Angst vor Virginia Woolf …? ist ein Konversationsstück. Es steht und fällt mit der Qualität der Schauspieler. ... Leja und Krappatsch wühlen mit scharfen Worten in Eingeweiden, als wären es Messer. Monströser Hass regiert ihr Spiel, wobei besonders Sylvana Krappatsch virtuos in ihre Aggregatzustände gleitet. Sie ist kapriziöse Professorengattin, blasierte Salonlöwin, beschwipste Schnapsdrossel, gurrender Vamp und noch viel mehr.
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… Bei dieser starken Inszenierung gibt es kaum szenische Schwachstellen. Trotz des übergroßen Vorbilds Taylor/Burton können sich die Schauspieler behaupten.
Jubel, „Bravo“-Rufe.
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