Eine runde Sache
Kammertheater
Ab Klasse 9
Dauer – ca. 2:00 Std, eine Pause
Uraufführung
Sa – 20. Sep 25
Sa – 20. Sep 25
„Ein Schriftsteller ist jemand, der Schwierigkeiten hat mit die Sprache“: Tomer Gardi erzählt eine Schelmengeschichte, frech, mit sprachlichen Kapriolen in „Broken German“, einer Kunstsprache mit ungewöhnlicher Rechtschreibung, eigenwilligem Satzbau und in nicht lupenreinem Hochdeutsch. Hier wird komisch und slapstickartig mit Sprache gespielt, mit den Konventionen des Erzählens gebrochen und die Möglichkeit von Verständigung befragt: Wie kann sie gelingen, wenn Wörter, Gedanken, Menschen und selbst Hunde plötzlich in ganz anderen kulturellen Kontexten aufeinandertreffen?
Dies ist der Beginn einer absurden Odyssee, bei der Tomers Wege sich immer sagenhafter winden – eine Höllenfahrt durch die deutsche Kultur, gemeinsam mit Goethes Erlkönig und einem Deutschen Schäferhund namens Rex, die sich auf einer ziemlich schiefgegangenen Jagd kennenlernen. Dieses düstere, von Gewalt geprägte und auf den Kopf gestellte Märchen spiegelt sich in der Geschichte des im 19. Jahrhundert lebenden indonesischen Malers Raden Saleh, der von Java nach Europa reist. Was bleibt vom alten Tomer, von Rex und Raden am Ende übrig? Eine runde Sache erzählt Alltägliches neu und zeigt ganz nebenbei, wie radikale Aneignung von Sprache zur Rebellion werden kann.
Dies ist der Beginn einer absurden Odyssee, bei der Tomers Wege sich immer sagenhafter winden – eine Höllenfahrt durch die deutsche Kultur, gemeinsam mit Goethes Erlkönig und einem Deutschen Schäferhund namens Rex, die sich auf einer ziemlich schiefgegangenen Jagd kennenlernen. Dieses düstere, von Gewalt geprägte und auf den Kopf gestellte Märchen spiegelt sich in der Geschichte des im 19. Jahrhundert lebenden indonesischen Malers Raden Saleh, der von Java nach Europa reist. Was bleibt vom alten Tomer, von Rex und Raden am Ende übrig? Eine runde Sache erzählt Alltägliches neu und zeigt ganz nebenbei, wie radikale Aneignung von Sprache zur Rebellion werden kann.
Inszenierung
Bühne / Kostüme
Musik / Video
Licht
Dramaturgie
Die zweite Hälfte des Theaterabends erzählt die aus dem Hebräischen übersetzte Geschichte des indonesischen Malers Raden Saleh, der aus Java in die Niederlande geholt wurde … Die Regie verzichtet auf Hektik, lässt Zeit zum Betrachten: Selten erschien die Mode der Videoprojektionen so funktional und sinnfällig wie hier. Dieser zweite Teil, der sich stilistisch so radikal vom ersten unterscheidet, ist nicht weniger als eine Kolonialgeschichte am Einzelbeispiel. Belehrend und keinen Augenblick langweilig. …
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Gemeinsam haben [die] beiden Teile erst einmal nichts und dann doch sehr viel. Das Fremdsein im eigenen Land, die Frage, woraus sich Identität speist, welche Mythen und Erzählungen es über ein Land gibt, und vor allem: Wie wir über all das sprechen. Miteinander. Gegeneinander. Und zu guter Letzt: Was ist Kunst? …
Radikaler Wechsel in der Spieltemperatur und Inszenierungsweise nach der Pause. … In ruhigem Ton wird die Frage der Glaubwürdigkeit und Authentizität in der Kunst behandelt. Ohne den moralischen Zeigefinger zu erheben, zeigt dieser Abend, wie fragwürdig derlei Zuschreibungen doch sind. Und so geht das Publikum … mit sehr vielen verschiedenen Erzählungen nach Hause, mit Assoziationen, Bildern, Gefühlen. Sie wirken nach.
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Verwirrend zunächst, doch alles hängt irgendwie zusammen. Die Regie setzt auf Kontraste. Die Story um den Autor rast wie ein Comic vorüber, während die Europäisierung des Malers Saleh in ruhigen Sequenzen mit Blick auf dessen Gemälde geschildert wird. Die Geschichten spiegeln sich ineinander.
Von Fantasy bis Doku, von Aberwitz bis Tragik ist vieles dabei … Eine Schelmenstory über Fremdheitserfahrung, die schwere Themen mit Chuzpe und Empathie bereichert.
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