Don Juan
Schauspielhaus
Die Vorstellung dauert ca. 1:15 Std, keine Pause
Premiere
Sa – 19. Jun 21
Sa – 19. Jun 21
Mit dem Ehrgeiz des großen Eroberers eilt Don Juan von Sieg zu Sieg, um sein grenzenloses Verlangen zu stillen. Den Komtur, der seine Tochter schützen wollte, hat er ermordet, Donna Elvira aus dem Kloster entführt, geheiratet und verlassen. Die ganze Lust der Liebe liegt in der Abwechslung – eine Heirat ist für ihn wie ein Schluck Wasser.
Fasziniert und besorgt begleitet Sganarelle, Don Juans Diener, die erotischen Abenteuer seines Herrn, der sich über alle Konventionen hinwegsetzt und weder an Himmel noch Hölle glaubt. Weder fürchtet er die Rache von Donna Elviras Brüdern, die ihn verfolgen, noch den Fluch seines Vaters, der ihn wegen seines amoralischen Lebenswandels verurteilt.
Auf dem Friedhof entdeckt er das Grab und die Statue des von ihm getöteten Komturs und lädt sie zu sich ein. Als der steinerne Gast tatsächlich zum Abendessen erscheint, wird Don Juans letzte Herausforderung zum Gottesgericht.
Den Don-Juan-Stoff lernte Molière durch die Commedia dell’arte kennen. Aus dem adligen Wüstling der italienischen Vorlagen machte er einen schillernden Freigeist, in dem sich die weltanschaulichen Kämpfe einer Gesellschaft im Umbruch spiegeln. Molières Don Juan ist ein rastloser Verführer auf der Suche nach dem nächsten Kick und ein kalter Rationalist, der mit intellektuellem Vergnügen die gesellschaftliche Ordnung infrage stellt.
Premiere: Sa – 19. Jun 21
Fasziniert und besorgt begleitet Sganarelle, Don Juans Diener, die erotischen Abenteuer seines Herrn, der sich über alle Konventionen hinwegsetzt und weder an Himmel noch Hölle glaubt. Weder fürchtet er die Rache von Donna Elviras Brüdern, die ihn verfolgen, noch den Fluch seines Vaters, der ihn wegen seines amoralischen Lebenswandels verurteilt.
Auf dem Friedhof entdeckt er das Grab und die Statue des von ihm getöteten Komturs und lädt sie zu sich ein. Als der steinerne Gast tatsächlich zum Abendessen erscheint, wird Don Juans letzte Herausforderung zum Gottesgericht.
Den Don-Juan-Stoff lernte Molière durch die Commedia dell’arte kennen. Aus dem adligen Wüstling der italienischen Vorlagen machte er einen schillernden Freigeist, in dem sich die weltanschaulichen Kämpfe einer Gesellschaft im Umbruch spiegeln. Molières Don Juan ist ein rastloser Verführer auf der Suche nach dem nächsten Kick und ein kalter Rationalist, der mit intellektuellem Vergnügen die gesellschaftliche Ordnung infrage stellt.
Premiere: Sa – 19. Jun 21
Inszenierung, Bühne & Kostüme
Mitarbeit Regie
Sebastian Sommer
Mitarbeit Bühne
Moritz Nitsche
Mitarbeit Kostüm
Wicke Naujoks
Licht
Dramaturgie
Korrepetition
Angela Rutigliano
Regisseur Achim Freyer im Interview zu seiner Inszenierung von Molières „Don Juan“
„Don Juan“ Trailer am Schauspiel Stuttgart
"Und doch fühlt Freyer sich Molière verpflichtet, hält sich an die Stationen des Lustspiels und nimmt wie das Original auch Anleihen bei der Commedia dell’arte. Die Fantasiewelt, die Freyer kunstvoll skizziert, ist komplett in Schwarz-Weiß gehalten und steckt in einer Art Kasperletheater, in dem kuriose Wesen zwischen Mensch und Puppe ihr Unwesen treiben. … Freyer, inzwischen 87 Jahre alt, bleibt seinen über Jahrzehnte erprobten ästhetischen Mitteln treu. Aber er ist auch ein Routinier, der um Timing und Rhythmus weiß und Motive elegant und unprätentiös platziert. Das ist allerfeinstes Handwerk."
"Achim Freyer [erweist sich] als wacher Kopf, der sich schlicht weigert, wieder nur das Stereotyp fortzuschreiben, das hier männliche Täterschaft und dort weibliche Opfer sieht. Freyer redet der kritischen Selbstreflexion und einer konsequenten Differenzierung das Wort – womit er dann letztlich doch einen Kommentar abgegeben hat zu den aktuellen Debatten rund um "Me too" und toxische Männlichkeit."
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"Dank Freyers Regie ... ist sie sofort wieder da, die lang vermisste Live-Magie des Theaters. Wunderliche Traum- und Fabelwesen tanzen in Slow-Motion-Trance zu bizarren Klängen von Erik Satie."
"Kurzum, Freyer manövriert seinen "Don Juan" clever um alle #MeToo-Klippen herum ins Offene und setzt den Akzent auf Molières Freigeist-Variante. … Stark gespielt und famos inszeniert, mal slapstickhaft, mal hintergründig. Zuweilen lässt Freyer sogar – mit Hunderten Stablämpchen – den Saal in bunter Pracht glitzern: wie ein Sternenfirmament. Großer Beifall."
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"Matthias Leja beweist hier erneut, dass er in dem ohnehin spitzenmäßigen Stuttgarter Ensemble… ein Primus inter Pares ist, ein Darsteller, der jede Rolle zu etwas Besonderem macht. So wie Freyer dieses Stück."
"Aber keine Sorge, natürlich passt diese quicklebendige, einfallsreiche, vielfältige Aufführung, die so gekonnt relevante Fragen und beste Unterhaltung unter einen Hut bringt, in die Zeit. Ein an Jahren schon alter Mann zeigt, dass jugendlicher Elan und überbordende Fantasie auch heute noch das Salz in der Suppe sind und Freyer hat natürlich eine Truppe beisammen, die vor Spielfreude nur so sprüht und bei seinen umtriebigen Ideen voll mitgeht."
"Sobald Don Juans Lebenslust keimt, wird die Bühne plötzlich farbig, plastisch, schön – während das Schwarz-Weiß seiner wohlanständigen Gegner durchaus symbolisch zu verstehen ist. Ihre Welt kennt keine Zwischentöne, keine Differenzierung, sondern nur einfältiges Gut und Böse. Freyers Timing ist perfekt, grandios, wie er beiläufige Motive elegant durchspielt und aus den holzschnitthaften Figuren dann doch ein feines Beziehungsgeflecht spinnt. So eröffnen sich hinter der reinen Spiellust und dem zweifellos etwas traditionellen Figurenspiel durchaus spannende Interpretationsspielräume."
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"Von den Darstellern hat Matthias Leja als Don Juans Diener Skanarell … die größte Aufgabe sowohl in textlicher als auch in schauspielerischer Hinsicht. Und er löst sie in jeder Beziehung souverän, gekonnt und dazu auch komödiantisch. … Felix Strobel überzeugt sowohl in der Rolle des Nathurine [sic!] als auch in der eines Bettlers. Klaus Rodewald profiliert sich als Don Louis und Sonntag. Wandlungsfähig zeigt sich Valentin Richter als bäuerlicher Peter, als rachsüchtiger Don Alonso und als das Schicksal Don Juans besiegelnder Commentur, dessen äußere Hülle im Schnürboden verschwindet."
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