Caryl Churchill

Foto: Marc Brenner
Die 1938 geborene Dramatikerin Caryl Churchill hat über mehr als 60 Jahre ein substanzielles, wirkungsstarkes und ausgesprochen engagiertes Werk geschaffen. Die Vielfalt ihrer Formen resultiert aus der Vielfalt ihrer Themen. Churchill greift gesellschaftliche, humane, wissenschaftliche und politische Fragestellungen auf. In den 1970er Jahren wurde ihr Schreiben feministisch – und ist es bis heute. Zu dieser Zeit begann sie Gender- und Geschlechterfragen, Rassismus und Kolonialismus zu thematisieren. Später nahm sie den Finanzkapitalismus am Beispiel der Londoner City aufs Korn. In ihren zahlreichen Stücken hat sie unterschiedliche Machtstrukturen scharf herausgearbeitet. Mit ihrem vielfach ausgezeichneten Werk, das theatrale Konventionen immer wieder sprengte, fordert Churchill Kritik und Publikum heraus. Ihr Schreiben prägte ganze Generationen von britischen Dramatiker:innen.