Ich bin wie ihr, ich liebe Äpfel
Schauspielhaus
Dauer – ca. 1:30 Std, ohne Pause
Wiederaufnahme
Spielzeit 2021/22
Spielzeit 2021/22
Drei Diktatorengattinnen treffen sich zu einer Pressekonferenz. Anlass ist die geplante Verfilmung ihres Lebens. Redlich versucht ein Dolmetscher zwischen den Frauen zu vermitteln – und befördert wider Willen einen Wettstreit des Monströsen, in dem schon kleinste Missverständnisse fatale politische Verwerfungen auslösen. Dabei sind die drei Damen längst nicht mehr im Amt. „Wo kein Volk ist, muss auch nicht gewunken werden.“ Die Männer von Frau Margot und Frau Imelda sind unfriedlich verstorben und der von Frau Leila steht aktuell „vor so einem grotesken holländischen Gericht, Verbrechen gegen die Menschlichkeit“. Die Gründe für ihre Vertreibung ins Exil kann keine von ihnen nennen. Obwohl die Zeitläufe eine deutlich andere Sprache sprechen, weigern sich die drei buchstäblich, ihre Uhren umzustellen, und befinden unisono, dass ihre Biographien viel zu überwältigend seien, um in einen banalen Film zu passen; allein die Oper könnte das angemessene Medium sein ...
Der Titel des Stücks bezieht sich auf ein Gedicht von Gaddafi, in dem es heißt: „Ich bin wie ihr, ich liebe Äpfel“. Der ehemalige libysche Diktator stellt sich dort als einsamer Herrscher dar, der vom Volk ungerechterweise verfolgt wird. Bei Theresia Walser betreten die Gattinnen der Diktatoren die Bühne. Es sind drei Frauen, denen ein großer Machtwille nachgesagt wird, die aber von außen gesehen mehr oder weniger in der zweiten Reihe zu stehen schienen. Die Theaterfiguren besitzen einen realen Hintergrund, was sich allein schon an den Namen zeigt. Hinter Frau Margot lässt sich unschwer Frau Honecker vermuten, hinter Frau Imelda die Gattin von Ferdinand Marcos von den Philippinen und hinter Frau Leila verbirgt sich eine Mischung aus Leila Ben-Ali, Suzanne Mubarak und Asma Assad. In ihren bizarren Gedanken und Argumentationsmustern offenbaren sie sich als grandiose Selbstdarstellerinnen, die sich ihre grausam-grotesken Lebensgeschichten schönreden.
Stuttgarter Premiere: Fr – 23. Nov 18
Der Titel des Stücks bezieht sich auf ein Gedicht von Gaddafi, in dem es heißt: „Ich bin wie ihr, ich liebe Äpfel“. Der ehemalige libysche Diktator stellt sich dort als einsamer Herrscher dar, der vom Volk ungerechterweise verfolgt wird. Bei Theresia Walser betreten die Gattinnen der Diktatoren die Bühne. Es sind drei Frauen, denen ein großer Machtwille nachgesagt wird, die aber von außen gesehen mehr oder weniger in der zweiten Reihe zu stehen schienen. Die Theaterfiguren besitzen einen realen Hintergrund, was sich allein schon an den Namen zeigt. Hinter Frau Margot lässt sich unschwer Frau Honecker vermuten, hinter Frau Imelda die Gattin von Ferdinand Marcos von den Philippinen und hinter Frau Leila verbirgt sich eine Mischung aus Leila Ben-Ali, Suzanne Mubarak und Asma Assad. In ihren bizarren Gedanken und Argumentationsmustern offenbaren sie sich als grandiose Selbstdarstellerinnen, die sich ihre grausam-grotesken Lebensgeschichten schönreden.
Stuttgarter Premiere: Fr – 23. Nov 18
Inszenierung
Bühne
Kostüme
Musik
Licht
Nicole Berry
Dramaturgie
Inszenierungstrailer "ICH BIN WIE IHR, ICH LIEBE ÄPFEL"
Audio-Einführung zu "ICH BIN WIE IHR, ICH LIEBE ÄPFEL" mit Christiane Roßbach
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"Hochmusikalisch gestaltet die Autorin ihr Diktatorengattinnen-Treffen: Sie nimmt Motive auf und lässt sie fallen, wiederholt Strophen, variiert Sätze, arbeitet mit Refrains und verzerrten Echos, bis am Ende eine in ihrer Lustigkeit unheimliche Kakofonie an die Ohren dringt."
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"Burkhard C. Kosminski hat mit viel Witz, Ironie und Direktheit die Komödie "Ich bin wie ihr, ich liebe Äpfel" aufgeführt. … Subtil und mit einem Sinn für Raffinesse wurden die Frauen als Figuration komischer Selbstherrlichkeit gegenübergestellt. Dazu wurde weder das Rokoko der Technik gebraucht, noch ephemere Aufladungen durch performative Einschnitte, die sich zumeist in eine Leere verlaufen. Kosminski hat sich auf das Handwerk des Theaters konzentriert: Sprache und Körper."
"Christiane Roßbach hat Frau Margot mit Menschenkenntnis und Charme dargestellt – eine Freude ihr zuzuschauen. … Und dann war da noch Frau Leila … . Leitungswasser schmähend und mit hypochondrischem Sinn für Sterilität, die Rückseite ihrer aristokratischen Weltverachtung, bringt die kraftvolle Paula Skorupa dieses verwirrte und furienhafte Wesen aus "Karthago" auf die Bühne. Kleinschrittig hüpfte sie neben dem unförmigen Gang von Frau Margot und dem königlichen von Frau Imelda und begeisterte ebenso mit raschen Bewegungen wie klarer, voller Aussprache. Paula Skorupa war das Zirpen einer Zikade."
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"… Anke Schubert, deren Imelda etwas von einer Krawalloma aus der Stuttgarter Halbhöhenlage hat, lässt aus der völligen Verblendung ihrer Figur eine Ahnung von Monstrosität erwachsen: die Banalität des Bösen."
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