Rage

von Simon Stephens
Deutsch von Barbara Christ
Eine Koproduktion mit der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart
Nord
Dauer – ca. 1:15 Std, ohne Pause
Premiere
Sa – 06. Apr 19
Irgendwo in einer Metropole prallen in einer Silvesternacht Figuren und Momente aufeinander: ein unvermittelter Heiratsantrag, die erotischen Avancen zweier Geschwister, gewalttätige Streitereien, randalierende Passant*innen und übergriffige Polizist*innen. Feiernde, trunkene Menschen, die sich mal rauschhaft aneinanderklammern, dann wieder fremd gegenüberstehen. In den letzten Minuten kommen sie zusammen oder verlassen sich. Denn der Countdown läuft: 10, 9, 8…ein neues Leben! Die Hoffnung auf Aufbruch, auf Veränderung verbindet sie ebenso wie der Wunsch nach Halt in einer scheinbar auseinanderfallenden Welt, in der nur eines sicher ist: Auf den Rausch folgt der Kater.
Der britische Dramatiker Simon Stephens schrieb Rage ausgehend von einer Bilderserie des Fotografen Joel Goodman, die eine zentrale Kreuzung in Manchester in der Silvesternacht 2015/16 zeigt. In einem Kaleidoskop von Szenen legt Stephens Schicht um Schicht Ängste und unterdrückte Rassismen frei und entwirft so das Abbild einer multikulturellen, hedonistischen Gesellschaft, die sich zwischen Aufgeklärtheit und Paranoia, Toleranz und entgrenztem Hass bewegt.

Eine Koproduktion mit der staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart

Wir weisen darauf hin, dass während der Aufführung Stroboskoplicht zum Einsatz kommt.
Inszenierung
Ausstattung
Musik und Video
David Jegerlehner
Licht
Rainer Eisenbraun

Pressestimmen

Stuttgarter Zeitung
Swantje Kunillus, 07. Apr 19
"Die Figuren, gespielt von Claus Becker, Otiti Engelhardt, Laurenz Lerch, Konrad Mutschler, Antonije Stankovic, Carina Anna Thurner, Laura-Sophie Warachewicz und Antonia Wolf sind authentisch. Überzeugend ist, wenn Lerch dem Publikum wütend erklärt, dass ihm überhaupt nichts leidtut, oder Carina Anna Thurner die fiese Polizistin mimt."
Zur vollständigen Kritik
SWR2
Karin Gramling, 14. Jan 19
"Ein rasantes und erschreckendes Stimmungsbild zeichnet Regisseurin Sophia Bodamer mit schnellen Dialogen und Szenenwechseln. Die einzelnen Charaktere großartig umgesetzt von Schauspielschülern der Stuttgarter Hochschule."

"Sehr gelungen zeigt "Rage" die kurze Momentaufnahme einer zutiefst verunsicherten Gesellschaft, die immer weiter zu verrohen droht."

Zur vollständigen Kritik
Ludwigsburger Kreiszeitung
Arnim Bauer, 08. Apr 19
"Die junge Regisseurin Sophia Bodamer hat daraus mit ihren jungen Darstellern ein Kaleidoskop von Bildern geschaffen, die sehr eindrücklich sind, gleichzeitig auch repräsentativ für das Bild einer auseinanderdriftenden, gewalttätigen Gesellschaft stehen… . Sie tut das mit viel Tempo, einigem Witz und schnellen Wechseln der Szenen. … Bunt, grell, hyperaktiv toben die Akteure über die Bühne, ein kurzweiliges Spiel, das eine eindrucksvolle Theatersprache spricht. Die acht jungen Schauspielerinnen und Schauspieler können so auch in schnell wechselnden Rollen und trotzdem nachvollziehbaren Zusammenhängen zeigen, auf welch hohem Niveau sie ein Jahr vor dem Abschluss ihrer Ausbildung schon agieren können."
Eßlinger Zeitung
Verena Großkreutz, 08. Apr 19
"… die Schweizer Regisseurin Sophia Bodamer hat das Ganze gekonnt verdichtet. Ihre offensichtlich sehr intensive Arbeit mit den acht Studierenden der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst kann sich sehen lassen. Das junge Ensemble spielt mit vollem Einsatz, und so erwachsen aus den kleinen Szenen explosive, unmittelbar wirkende Dramen: Etwa wenn Antonije Stankowic einen verzweifelten jungen Mann spielt, der – vermutlich unter dem Einfluss von Drogen oder einer Psychose – fürchterliche Ereignisse vorauszuahnen meint. Wie er jedes Wort aus sich herausquält, sein Körper sich zuckend verdreht und windet: Das ist von einer Intensität, die unter die Haut geht. … In dieser explosiven Gesamtstimmung wirkt eine Szene geradezu rührend: Eine junge Frau (Otiti Engelhardt) entdeckt – durch die Lamellen einer Jalousie lugend – "in der Ecke der Wand ein Loch" und sinniert: "Ich glaube, das ist der Grund der Welt" – und der Eingang zum Jenseits, aus der ihr tote Verwandte zuwinken."
Online Merker
Alexander Walther, 09. Apr 19
"In der suggestiven Regie von Sophia Bodamer prallen … in einer Stadt an Silvester Welten aufeinander. Die überzeugenden Darsteller Claus Becker, Otiti Engelhardt, Laurenz Lerch, Konrad Mutschler, Antonije Stankovic, Carina Anna Thurner, Laura-Sophie Warachewicz und Antonia Wolf (allesamt Studierende der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart) geraten rasch in die absurdesten Situationen. … Vor allem die beklemmenden Szenen im Polizeirevier gehen stark unter die Haut."
Zur vollständigen Kritik