I LOVE HORSES
(genau wie michael kohlhaas)
Nord
Eine Kooperation mit der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg
Premiere
Sa – 18. Jan 25
Sa – 18. Jan 25
„An den Ufern der Havel lebte, um die Mitte des sechzehnten Jahrhunderts, ein Roßhändler, namens Michael Kohlhaas. – Dieser außerordentliche Mann würde, bis in sein dreißigstes Jahr für das Muster eines guten Staatsbürgers haben gelten können, wenn er in einer Tugend nicht ausgeschweift hätte. Das Rechtgefühl aber machte ihn zum Räuber und Mörder.“
Der Typus des einsam reitenden Helden in Heinrich von Kleists Novelle scheint zwar sachte angestaubt, doch eröffnet er gleichzeitig den Raum für eine gemeinsame Suche nach Gerechtigkeit in einem korrupten System. Denn manchen ist es bis heute nicht vergönnt, ihren gekränkten Rechtsanspruch in den klassischen Kanon einzuschreiben. Sofern sie überhaupt vorkommen, sind ihnen die Nebenfiguren vorbehalten, die tragisch an der Heldenfigur scheitern. Ihre eigene Wut bleibt ungehört, darf sich nicht ausbreiten, keine Brände legen oder Rache fordern.
Und so erobert sich ein Chor von Pferdemädchen* die Koppel zurück und schwingt sich zu Kohlhaas aufs Pferd. Nimmt sich seines Narrativs an, reißt es in Stücke und stopft die Fetzen in seine Satteltasche. Sie zelebrieren Wut als emanzipatorischen Akt, das versöhnliche Potenzial des Linedance und das solidarische Moment der Herde. Auf der Suche nach neuen Erzählungen imaginieren sie auf grünem Kunstrasen lustvoll Utopien.
Der Typus des einsam reitenden Helden in Heinrich von Kleists Novelle scheint zwar sachte angestaubt, doch eröffnet er gleichzeitig den Raum für eine gemeinsame Suche nach Gerechtigkeit in einem korrupten System. Denn manchen ist es bis heute nicht vergönnt, ihren gekränkten Rechtsanspruch in den klassischen Kanon einzuschreiben. Sofern sie überhaupt vorkommen, sind ihnen die Nebenfiguren vorbehalten, die tragisch an der Heldenfigur scheitern. Ihre eigene Wut bleibt ungehört, darf sich nicht ausbreiten, keine Brände legen oder Rache fordern.
Und so erobert sich ein Chor von Pferdemädchen* die Koppel zurück und schwingt sich zu Kohlhaas aufs Pferd. Nimmt sich seines Narrativs an, reißt es in Stücke und stopft die Fetzen in seine Satteltasche. Sie zelebrieren Wut als emanzipatorischen Akt, das versöhnliche Potenzial des Linedance und das solidarische Moment der Herde. Auf der Suche nach neuen Erzählungen imaginieren sie auf grünem Kunstrasen lustvoll Utopien.
Inszenierung