Katzen auf der Flucht

Das kleine Kätzchen Pfirsich will zurück nach Hause, denn dort ist auch Sofijka, das beste Mädchen der Welt. Pfirsich erinnert sich noch gut an den tropfenden Wasserhahn im Keller, an das Heulen der Sirenen und die lange Zugfahrt in dem scheußlichen Tragekorb. Auf der Flucht vor dem „Unglück“ ist es herausgefallen, nun tappt es im Dunkeln und findet sich an einem Ort wieder, der „Katzenclub“ genannt wird.
Dort trifft Pfirsich auf drei Katzen, auch sie mussten ihr Zuhause verlassen. „Wenn du mal eine Katze auf der Flucht triffst oder einen Hund oder sogar einen Leguan – ganz egal, dann musst du immer deine Hilfe anbieten“, weiß Busja, die erfahrenste Katze im Tierheim. Oft befürchtet Busja nicht abgeholt zu werden, beim Gedanken daran dreht sie sich panisch in ihrem Rollstuhl. Dass sie Räder statt Pfoten hat und schnell nervös wird, macht aber nichts, sie ist schließlich schneller als alle anderen. Anders als Zuchtkater Mykola, der ist vor allem mit seinem Handy beschäftigt, liegt auf der faulen Haut und ist ständig am Nörgeln. Die Mutigste von allen ist Marusja. Ihr Besitzer ist im alten Zuhause geblieben und beschützt es nun vor dem Unglück. An ihm nimmt sich Marusja ein Beispiel und hilft Pfirsich, sich an dem neuen Ort einzuleben. Und das beste Mittel gegen Kummer kennt sie auch – sich vorstellen, bald wieder auf dem Fensterbrett zu sitzen und Spatzen zu zählen …

Katzen auf der Flucht von Luda Tymoshenko und Maryna Smilianets basiert auf vier Geschichten über ukrainische Katzen, die aufgrund des Krieges, hier das "Unglück“ genannt, viele Kilometer von ihrem Zuhause weggebracht wurden. Ein Stück über den Umgang mit außergewöhnlichen Umständen und die Kunst, daran nicht zu verzweifeln.