Oliver Frljić

(c) Jovica Drobnjak
Oliver Frljić wurde 1976 in Bosnien geboren und flüchtete während der Jugoslawienkriege als Sechzehnjähriger nach Kroatien, wo er später Philosophie, Religionswissenschaften und Regie studierte. In seinen oft kontrovers diskutierten Theaterarbeiten weist Oliver Frljić auf blinde Flecken und unverarbeitete Wunden hin und rückt die Aufarbeitung von Kriegsverbrechen und Kriegstraumata ins Zentrum. Seine politisch brisanten Inszenierungen wurden vielfach ausgezeichnet und auf renommierten Theaterfestivals gezeigt, u. a. den Wiener Festwochen, Neue Stücke aus Europa (Wiesbaden), Kunstenfestivaldesarts (Brüssel), Dialog (Wrocław), Bitef (Belgrad), Festival TransAmériques (Montreal) und La MaMa (New York). Von seiner Intendanz am Kroatischen Nationaltheater Rijeka trat er 2016 aus Protest gegen die kroatische Kulturpolitik zurück. In Deutschland inszenierte Oliver Frljić u. a. am Düsseldorfer Schauspielhaus, am Staatsschauspiel Dresden, am Maxim Gorki Theater Berlin und am Residenztheater München. Von 2019 bis 2021 war er künstlerischer Leiter des Europa Ensembles, einer Kooperation des Schauspiels Stuttgart mit dem Nowy Teatr, Warschau und dem Zagreb Youth Theatre. Seit der Spielzeit 22/23 ist er künstlerischer Co-Leiter des Gorki Theaters in Berlin. Am Schauspiel Stuttgart inszenierte er Shakespeares Romeo und Julia sowie zuletzt Schuld und Sühne nach dem Roman von Fjodor M. Dostojewski.

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