Fabian oder Der Gang vor die Hunde

von Erich Kästner
Schauspielhaus
Dauer: ca. 2 Std. 50 Min., eine Pause
in deutscher Sprache mit englischen Übertiteln
Premiere
Sa – 19. Mär 22
Berlin zur Zeit der Weimarer Republik: Am Vorabend der nationalsozialistischen Machtübernahme betäubt sich eine Gesellschaft, die unter den Folgen der Weltwirtschaftskrise leidet, in rauschhaften Nächten und amüsiert sich dabei fast zu Tode. Die Bordelle, Künstlerateliers und obskuren Amüsierbetriebe der Stadt erkundet der arbeitslose, zweiunddreißigjährige Dr. Jakob Fabian als distanzierter Beobachter. Auf seinen Streifzügen durch das Berliner Nachtleben erlebt Fabian eine enttäuschte Liebe und den Freitod seines Freundes Labude, außerdem wird er Zeuge des Kampfes zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten. Eine Anstellung bei einer rechtsnationalen Zeitung lehnt er aus moralischen Gründen ab. Dennoch fragt er sich, warum er angesichts der politischen Verhältnisse nur ein Zuschauer bleibt und nicht selbst „ein Akteur im Welttheater“ wird. „Ich kann vieles und will nichts. Wozu soll ich vorwärts kommen? Wofür und wogegen? Nehmen wir wirklich einmal an, ich sei der Träger einer Funktion. Wo ist das System, in dem ich funktionieren kann? Es ist nicht da und nichts hat Sinn.“

Erich Kästner (1899 – 1974), dessen Bücher von den Nationalsozialisten verbrannt wurden, zeichnete mit seinem 1931 erschienenen Großstadtroman Fabian ein satirisches Sittengemälde seiner Epoche. Erst 2013 erschien unter dem Titel Der Gang vor die Hunde die unzensierte Fassung des Romans. Wie er in seinem Nachwort von 1950 schrieb, hatte Kästner nur ein Ziel vor Augen: Er wollte „vor dem Abgrund warnen, dem sich Deutschland und damit Europa näherte“.
Inszenierung
Bühne
Kostüme
Sounddesign
Dramaturgie
Mitarbeit Fassung
Julia Robert
Choreografie

Pressestimmen

Neue Zürcher Zeitung
Bernd Noack, 11. Mai 22
Einzig Viktor Bodó in Stuttgart gelingt es, diese Abenteuer eines Moralisten ernst zu nehmen als ein glänzendes Stück Literatur, den Widersprüchlichkeiten im Buch nachzuforschen und der Ambivalenz des Antihelden nicht zu verfallen. In seiner wunderbar stimmigen Inszenierung wechseln die Schauplätze wie durch Zauberhand. Auf die Vergangenheit wird hier ein fragender Blick ohne jede Überheblichkeit geworfen. Und die Schauspieler erforschen ihre Figuren im Verlauf der Handlung, bevor sie sie in die Arme schließen. Viktor Bodó rettet seinen Fabian vor dessen Unzulänglichkeit. Zwar geht der Nichtschwimmer, der ein ertrinkendes Kind aus dem Fluss zu ziehen versucht, auch in Stuttgart unter, aber er geht nicht vor die Hunde. Fabian, der viel zu lange untätig auf eine bessere Welt gewartet hat, tritt noch einmal an die Rampe. Und er hat einen Ratschlag, eine Ermutigung – nein, es ist schon ein eindringlicher Appell an alle, die verzweifeln an den Machenschaften ihrer Gegenwart: „Lernt schwimmen“.
Zur vollständigen Kritik
Südwest Presse
Otto Paul Burkhardt, 21. Mär 22
Auf der Drehbühne kreist das Berlin der späten Zwanziger vorüber, mit Nachtclubs, Bordellen, tristen Mietzimmern und düsteren U-Bahnsteigen. … Kurz: ein aufrauschendes Panorama aus Voyeurismus und Traumtänzerei, aus zynischen und zarten Seelen, eine Sozialdiagnose am Vorabend der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs.

Überhaupt, Klaus von Heydenabers Soundtrack mischt in Bodós Inszenierung kräftig mit – Anmutungen an Swing, Comedian Harmonists und süßholzraspelnde Filmmusik-Streicher, aber auch wummernde Elektrobässe von heute hauchen der Kästnerschen Prosa, durch die das coole Flair der Neuen Sachlichkeit weht, enorme Vitalität ein. … Bodó verzichtet auf abgeranzte Klischees …, ebenso auf wohlfeile Gegenwartsbezüge. Stattdessen greift er in die satirische Trickkiste, zeigt rasantes Gruppenballett, bizarre Freeze-Posen, surreale Slow-Motion und grotesk lüsterne Otto-Dix-Szenarien.

Bodós Regie entwirft ein groß angelegtes, lebenspralles und detailpräzises Panorama von der „Trägheit der Herzen“ (Kästner) – im flirrenden Spannungsfeld zwischen komischem Scheitern, tragischer Liebe und dem Blick zurück in die Geschichte, auf den „Wartesaal Europa“, der bei Bodó – unausgesprochen – auch ein Licht auf die Gegenwart wirft.

Zur vollständigen Kritik
DIE ZEIT
Peter Kümmel, 24. Mär 22
In Stuttgart verwendet der viel beschäftigte ungarische Regisseur Viktor Bodó sehr unterhaltsam alle Theatertechniken der Vermassung, also Mittel, die dazu dienen, mit einem relativ kleinen Ensemble ein Maximum an Gewimmel, Verwechselbarkeit, großstädtischer Modernität herzustellen: die große Hure Preußisch-Babylon in tausend Stimmen.

Fabian (Gábor Biedermann) feiert und tanzt mit den anderen, und es strengt ihn an. … Blässe prägt ordnungsgemäß seine Züge, er trägt das feine, spangenartig das Gesicht verschließende Lächeln des Beobachters – ein zugleich unschuldiges und schuldiges Lächeln. Unschuldig, weil der Mann, der es trägt, noch kaum etwas erlebt hat; schuldig, weil er schon längst alles durchschaut.

Sylvana Krappatsch hat einen schönen Auftritt als Diseuse. Mit ihrer verstopften Nase, ihrer Art, hochhackige Schuhe wie Pantoffeln zu tragen, der Marotte, zwischen zwei Liedstrophen die Zunge in die Wange zu bohren, ist sie das Inbild der wegwerfenden, erloschenen Eleganz: Ihr klebt die Zigarette wie ein tief gerutschtes Einhorn an der Lippe. Es ist ihr ganz wurscht, wer heute Abend auf sie fliegt: Er würde sie sowieso verfehlen. Hier ist aus Viktor Bodós Inszenierung eine Figur erblüht, die sich voller Eigensinn dagegen behauptet, als Angehörige einer versunkenen Zeit, als Gruppenbildkomparsin gelesen zu werden.

Zur vollständigen Kritik
SWR2
Karin Gramling, 21. Mär 22
Als rasante Revue bringt der ungarische Regisseur Kästners satirisches Sittengemälde auf die Bühne. … Mitreißend singt, steppt und tanzt das spielfreudige 16-köpfige Ensemble im Zwanziger-Jahre Fummel über die Bühne. Überhaupt schöpft Viktor Bodó mit seinem Team am Schauspiel Stuttgart aus dem Vollen. Er lässt die Drehbühne kreisen, fährt das komplette Bühnenbild hoch, wenn die Zuschaue:innen mit abtaucht in unterirdische Clubs, in denen Leder und Latex dominieren.

Erich Kästners scharfzüngiger Text und sein Witz funktionieren noch bestens. Dazu legt Bodó die meisten Charaktere als Karikaturen an, ohne dass es nervig wird.


Theater heute
Verena Großkreutz, Jun 22
Victor Bodó inszeniert „Fabian“ revueartig mit viel Bühnennebel. Fruzsina Nagy hat für die passenden Kostüme gesorgt…. Juli Balázs’ opulentes Bühnenbild ist der naturalistisch gebaute Eingangsbereich eines großen, anthrazitfarbenen Hauses neuer Sachlichkeit, der mal als Wohnkomplex, mal als Bürogebäude oder U-Bahneingang dient. Dreht sich die Bühne, sieht man die holzgerippige Rückseite, und alles entpuppt sich als (Film-)Kulisse. Das Spiel mit Schein und Sein prägt den ganzen dreistündigen Abend.

Sylvana Krappatsch hat einen großartigen Auftritt als besoffene Diva, die sich gerade noch so auf den Beinen halten kann, wenn sie „Das Leben ohne Zeitverlust“ singt – melancholisch und bewusst ironiefrei, mit lässiger Arroganz über den Dingen stehend, gleichzeitig aber innerlich zerbrochen.

Das alles macht was her, ist zuweilen auch pointiert witzig. Und es ist auch recht geschickt gemacht, wie die handlungserklärende Prosa des dialogreichen Romans flüssig und dynamisch ins Geschehen eingebaut wird: nicht durch eine Erzähler-Figur, sondern die Protagonist:innen sprechen sie selbst mit. Die Atmosphäre dieser hitzig aufgeladenen und nervösen Zeit fängt die Inszenierung gut ein …

Nachtkritik
Thomas Rothschild, 20. Mär 22
„Fabian oder Der Gang vor die Hunde“ liefert, dem Titel zum Trotz, nicht so sehr eine Persönlichkeitsstudie wie ein Panorama der Epoche. Derlei geschieht heute in Fernsehserien. Aber es funktioniert auch nach wie vor im Theater. Was in Stuttgart zu beweisen war. … Die Geschichte wird als Folge kurzer Szenen dargestellt mit der Syntax eines Bilderbogens, turbulent, mit präzise platzierten Ruhepunkten.

Viktor Bodó ist insofern ein Glücksfall, als er die ersichtliche Spielfreude des Ensembles in produktive Bahnen lenkt. Er nimmt Kästners satirische Absicht ernst. Seine Personen sind, mit Ausnahme der Titelfigur, der von ihr geliebten Cornelia Battenberg und des zielstrebigen, tragisch, nämlich als Folge eines dummen Scherzes zu Tode kommenden Freundes Labude, Karikaturen. Aber Bodó treibt die Überzeichnung, die das Wesen der Karikatur ausmacht, nicht in die Klamotte.

Übrigens: zu den Höhepunkten der Aufführung gehört die Begegnung mit Sylvana Krappatsch als Diseuse.

Zur vollständigen Kritik
Ludwigsburger Kreiszeitung
Arnim Bauer, 21. Mär 22
Bodó … bleibt bei Kästner, bei seiner Zeit. Aber er bleibt nicht sklavisch beim Text, er sucht und findet eine eigene Sprache aus Bildern und Worten, die dem Theater angemessen sind, die mit den positiven Möglichkeiten des Theaters spielt …. Er illustriert den Text, findet visuelle Metaphern, lässt das pralle Leben auf der Bühne tanzen und ist so überraschenderweise wieder sehr nah bei Kästners Prosa. Weil er sie verstanden hat, weil er sie verständlich macht, weil er zu den Worten eben auch die Bilder hinzufügt.

Bodó geizt nicht mit eindrucksvollen Arrangements, lässt sein Ensemble los, das dann auch zeigt, welche Qualität in dieser Truppe aus vielen Könnern mit unterschiedlichen Ausprägungen steckt. Wahre Massenszenen zaubert der Regisseur auf die Bühne, scheinbar in wildem Chaos, aber natürlich perfekt durchchoreographiert von Éva Duda. Ein Kaleidoskop der Bilder, die insgesamt ein Sittengemälde erster Klasse bilden, kurz, knapp, fokussiert und treffend. Es macht einfach nur Spaß, diesem Treiben zuzuschauen, ständig wird man mit neuen Konstellationen überrascht, gibt es Neues zu entdecken, wird dieses Lebensgefühl, das auch etwas mit wilder Endzeitentschlossenheit zu tun hatte, so herrlich unmittelbar.

Mittendrin im Schlamassel Fabian, der nicht weiß, wie ihm geschieht. Gábor Biedermann spielt ihn in einer bemerkenswert zurückhaltenden Art, sozusagen als Gegensatz zum ansonsten wilden, temperamentvollen Treiben der anderen Figuren, und hebt ihn allein schon dadurch heraus….

Reutlinger Generalanzeiger
Angela Reinhardt, 21. Mär 22
Der ungarische Regisseur Viktor Bodó macht im Schauspielhaus ein fast surreales Ereignis aus der feinen Ironie des Romans, einen hochtourigen Tanz auf dem Vulkan ..., virtuos im Zusammenspiel von Sprache, Musik, Bewegung. … Bodó veranstaltet das Gegenteil von kargem Minimalismus: Der Abend ist grell, exzentrisch, wirr und oft sehr lustig.

Aus dem großen, einsatzfreudigen Ensemble ragen Paula Skorupa als natürliche und später so kalte Freundin Cornelia, der elegante Felix Strobel als Freund Labude, Sylvana Krappatsch als desillusionierte, breitbeinig dahertackernde Nachtclubsängerin und David Müller als überdrehter Kellner heraus. Jede Figur hat ihren Tick, die Schauspieler dürfen die Clowns und Exzentriker rauslassen und zeigen großartiges Timing in jeder Absurdität.

Zur vollständigen Kritik
Heilbronner Stimme
Claudia Ihlefeld, 22. Mär 22
Viktor Bodó inszeniert Kästners Großstadtroman und Sittengemälde der taumelnden Weimarer Republik als pralles Ensemblestück. … In scharfen Schnitten erzählt der Regisseur filmisch dicht vom Berlin am Vorabend von Hitlers Machtergreifung.

Bis in die Nebenfiguren macht der Ungar Viktor Bodó Kästners Kosmos lebendig in der Ästhetik einer Serie, die den toxischen Glamour der Zwischenkriegszeit illustriert als düstre Chronik einer angekündigten Katastrophe. … Einzig Biedermanns Fabian, sein Freund Labude (Felix Strobel) und Fabians einzige Liebe Cornelia (Paula Skorupa) sind realistisch gezeichnet im Stil der Neuen Sachlichkeit….

Nach der Pause sitzt das Ensemble am Bühnenrand. 16 Schauspieler lassen ihre Figuren zu Wort kommen – eine fabelhafte Szene.

Der Mix aus herangezoomten Momentaufnahmen, Showeinlagen, nackter Haut, Monologen, intimen Dialogen und dazwischen immer wieder Fabian, der mal über sich in der dritten Person spricht, mal direkt verhandelt, das alles provoziert spannungsvolle Perspektivenwechsel. Und ist eine Stärke dieses sehenswerten Theaterabends.

Zur vollständigen Kritik
Die deutsche Bühne
Manfred Jahnke, 20. Mär 22
Im multifunktionalen Bühnenbild von Juli Balázs, das mit seinen Säulen und Liften zugleich an ein Hotelfoyer wie an eine U-Bahn-Station erinnert, inszeniert Viktor Bodó mit einem sechzehnköpfigen Ensemble des Schauspiels Stuttgart eine fetzige Revue im Outfit der 30er-Jahre (Kostüme: Fruzsina Nagy). … Die Choreografien von Éva Duda zitieren dabei die großen Revuen der Weimarer Republik. Bild an Bild gereiht, die Drehbühne kreist, schöne Atmosphären entstehen.

Paula Skorupa spiel das Hin- und Hergerissensein ihrer Figur zwischen der Liebe zu Fabian und der Sehnsucht nach einer Filmkarriere anrührend, leidend, weil sie spürt, wie "Me Too" sie immer mehr von Fabian wegtreibt – kurz: der Skorupa gelingt eine wundervolle Rollenstudie. Felix Strobel als Labude führt vor, wie ein junger Mensch öffentlich mit radikalen Ansichten agiert, im privaten Scheitern aber immer stärkere pathologische Haltungen entwickelt und daran zerbricht.

Zur vollständigen Kritik
Stuttgarter Zeitung
Nicole Golombek, 21. Mär 22
Männer entpuppen sich als Machtmenschen, untätige Verlierer oder lebensmüde Idealisten. … Cool agieren nur die Frauen. Sylvana Krappatsch schlurft herrlich hüftsteif auf die Bühne, nimmt erst einmal einen sehr großen Schluck aus dem Whiskyglas, bevor sie singend ihre Liebe zur Macht bekennt. Josephine Köhler als Irene Moll besteigt energisch den auf dem Sofa gefesselten Fabian, bis ihr Anwaltsgatte (Michael Stiller) eintritt. Der hat sich das Recht vertraglich gesichert, jeden Gespielen vor dem Beischlaf zu begutachten. Derlei Szenen sind witzig überzeichnet. Und das fabelhaft verkleidete Ensemble absolviert die sorgsam einstudierten Wildheits-Choreografien in Bars und Bordellen diszipliniert.

Stark ist der Abend immer dann, wenn zu zweit gespielt wird. Wenn der von Felix Strobel überzeugend als sanft am Zynismus der Gesellschaft verzweifelnde Labude mit seinem Freund Fabian über soziale Verantwortung der Gesellschaft diskutiert. Oder wenn Paula Skorupa als Cornelia daran leidet, ihre Liebe zu Fabian ruiniert zu haben.

Zur vollständigen Kritik
ostalb.net
Wolfgang Nußbaumer, 29. Apr 22
Bühnenbildnerin Juli Balázs hat ganze Arbeit geleistet und gleich zwei Spielstätten übereinandergestapelt. Welt und Unterwelt. … Amüsierbetriebe und Revuen, in denen erotisch geschwängert die Post abgeht… Das gesamte 16-köpfige Ensemble ist mit sichtlichem Spaß am Spiel dabei. Überzieht nach Kräften, um den Kontrast zur Handlung nach der Pause zu schärfen. Wenn es ans Eingemachte geht.

Der Liebe zwischen Fabian und der so anziehend natürlichen Paula Skorupa als Cornelia Battenberg, die wie ein sicherer Anker in dieser stürmischen See wirkt, bis im Filmbusiness die Moral zum Teufel geht. Der beruflichen Vision von Fabians geradlinigem und top organisiertem Freund Stephan Labude, der sich umbringt, als er den sicher geglaubten Job nicht bekommt (man leidet mit Felix Strobel mit). Da treibt es Regisseur Viktor Bodó auf die Spitze und mit Entsetzen Spott. Mehr bittere Ironie geht nicht.

Zur vollständigen Kritik
Online Merker
Alexander Walther, 16. Apr 22
Die Inszenierung von Viktor Bodo stellt die Zeitbezüge grell und drastisch heraus, sie ist temporeich und arbeitet geschickt mit mehreren Zeitebenen. … Diese „Geschichte eines Moralisten“ geht hier unter die Haut, denn das Berlin zur Zeit der Weimarer Republik ist deutlich erkennbar. … Eine starke Wirkung entfalten hier immer wieder die Gruppenszenen, bei denen auch revueartige Momente eine große Rolle spielen (Choreografie: Eva Duda). Dabei fesselt die packende Musik von Klaus von Heydenaber.

Es ist eine Inszenierung, in der es nicht viele Schwachstellen gibt. Vor allem das dramaturgische Gesamtkonzept hinterlässt einen bleibenden Eindruck, denn es gelingt Viktor Bodo tatsächlich, einen glaubwürdigen Blick in die Vergangenheit zu werfen. Die Parallelen zu unserer Gegenwart sind offensichtlich.

Zur vollständigen Kritik
** Student:in der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg
*** Student:in der HMDK Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart