John Gabriel Borkman
Schauspielhaus
Premiere
Sa – 23. Mär 24
Sa – 23. Mär 24
Auch nach fünf Jahren Haftstrafe, die John Gabriel Borkman wegen Veruntreuung von Geldern verbüßen musste, ist beim ehemaligen Bankdirektor keine Spur von Reue zu erkennen. Im Gegenteil, obwohl er alles verloren hat, hegt er noch immer Allmachtsfantasien. Zurückgezogen ins erste Obergeschoss der Villa träumt er davon, ein Rohstoff-Imperium aufzubauen. Borkman sieht es als seine Lebensaufgabe, alle Reichtümer, die der Boden, die Berge, die Wälder und die Meere zu bieten haben, zu beherrschen, sie zu nutzen und damit für Wohlstand zu sorgen. Seine Frau Gunhild ist tief gekränkt von der Schande, die der Ruin über die Familie brachte. Sie setzt alle Hoffnung auf den gemeinsamen Sohn. Erhart soll den Namen und das Ansehen der Familie rehabilitieren. Als Gunhilds Zwillingsschwester Ella Rentheim, ehemalige Geliebte von Borkman und inzwischen Eigentümerin der Villa, in einer kalten Winternacht zu Besuch kommt, bricht ein unerbittlicher Kampf um den einzigen Erben der Familie aus. In emotionsgeladenen Abrechnungen kommen nicht nur die egoistischen Ansprüche aller Beteiligten zum Vorschein, auch dunkle Komplotte der Vergangenheit werden ans Licht gezerrt. John Gabriel Borkman ist der Prototyp eines skrupellosen Bankers. Sein Unvermögen, Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen, ist seinem überhöhten Selbstbild geschuldet. Während Gunhild an der Ehrverletzung der Familie zu zerbrechen droht, driftet Borkman in seine eigene Wirklichkeit ab, bis er schließlich dem Wahn verfällt.