Die Abweichungen
Kammertheater
Dauer – ca. 1:45 Std, ohne Pause
Uraufführung
So – 18. Nov 18
So – 18. Nov 18
Frau Jassem wird tot in ihrer Besenkammer gefunden. In ihrer Wohnung entdeckt man neun aquariumgroße Nachbildungen der Wohnungen, in denen Frau Jassem geputzt hat. Die Kuratorin des Kunstmuseums plant, die Modelle in einer Ausstellung zu zeigen. Dabei stellt sich heraus, dass Frau Jassem die Wohnungen detailgetreu nachgebaut und zugleich minimal verändert hat. Bei Familie Schab kriecht ein Spielzeugkrokodil durch den Flur. Und bei den Kaindls liegt ein zweites Kind im Bett. Die Abweichungen erzeugen Irritation und stürzen die Familien in existenzielle Krisen. Ist Frau Jassem eine Bühnenbildnerin der Gegenwart, die das Schlachtfeld der Familie in ihren Modellen nachgebildet hat? Oder eine irre Stalkerin und die Abweichungen sind reine Spekulation?
Das Stück von Clemens J. Setz blickt mit abgrundtiefem Humor in die Wunderkammern und Schreckenskabinette zwischenmenschlicher Beziehungen. Es schafft Parallelwelten, spielt mit Realitätsebenen, mit Fakt und Fiktion. Dabei entsteht ein Dialog zwischen der Wahrheit der Geschichte und der Wahrheit der Kunst. Schließlich wird die scheinbar paradoxe Frage gestellt, ob nicht durch Abweichungen eine höhere Wahrheit entsteht und die Wirklichkeit sichtbarer und begreifbarer wird.
Das Stück von Clemens J. Setz blickt mit abgrundtiefem Humor in die Wunderkammern und Schreckenskabinette zwischenmenschlicher Beziehungen. Es schafft Parallelwelten, spielt mit Realitätsebenen, mit Fakt und Fiktion. Dabei entsteht ein Dialog zwischen der Wahrheit der Geschichte und der Wahrheit der Kunst. Schließlich wird die scheinbar paradoxe Frage gestellt, ob nicht durch Abweichungen eine höhere Wahrheit entsteht und die Wirklichkeit sichtbarer und begreifbarer wird.
Inszenierung
Bühne
Silvia Merlo & Ulf Stengl
Kostüme
Licht
Sebastian Isbert
Dramaturgie
Mülheimer Dramatikerpreis
"Geschmeidig lässt Goerden die sich überschneidenden Miniaturen vorbeifließen, eine Groteske löst flugs die nächste ab. … Peter Rühring und Anke Schubert geben ein Paar, deren Zweisamkeit von aus tiefsten Tiefen kommenden Entgleisungen geprägt wird. Das gibt Rätsel auf und bewegt sich auf der Höhe des Stoffs, den Clemens Setz gewebt hat."
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"Goerden fächert den Text auf wie ein Kaleidoskop kleiner Sozialporträts. … Was fehlerhafte Puppenstuben alles auslösen können: Hier ist es eine kleine Geschichte über Kunst und soziale Realitäten, feinsinnig gespielt, mit lakonischem Zauber inszeniert."
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"Über weite Strecken halten Goerden und sein Ensemble die Balance zwischen Setz´ hoch intelligenter Ironie und den traurigen Geschichten, die hinter seinem Spiel mit Handlungsoptionen stecken. Das Ziel des neuen Intendanten Kosminski, Gegenwartsdramatik in Stuttgart noch stärker als bisher zu fördern, geht mit dem Stück "Die Abweichungen" voll auf. Dass mit Elmar Goerden ein Vertreter des leisen, poetischen Regietheaters die Uraufführung herausbringt, lenkt den Blick auf die sprachlichen und dramaturgischen Fähigkeiten des Autors. Er verleiht neuen Denkmustern und gewandelten Sehweisen Ausdruck."
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"Ein komödiantisches Stück ohne die üblichen Komödienattituden, auch ein Blick in die Zukunft, was man künftig in dieser Richtung erwarten darf."
"Und Verena Buss als Mutter der Galeristin (Josephine Köhler) zeigt, wie man aus einem kleinen Auftritt großes Drama macht. Ihre skeptischen Blicke, ihr Schweigen, ihr schneidender Ton lassen selbst ein Lob wie eine Ohrfeige wirken und die sonst so überhebliche Tochter zusammenzucken. Das sind fein herausgespielte Dramen, die so nicht im Buche stehen, aber für theatral aufregende Momente an dem zweistündigen Abend sorgen."
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"Der ehemalige Bochumer Intendant Elmar Goerden macht aus der Uraufführung fürs Schauspiel Stuttgart ein hübsch anzuschauendes Kammerspiel. Die vielen kleinen Szenen lässt er mit betont leichter Hand ineinander fließen, wobei die Grenze zwischen Komik und Tragik fließend ist. … Dabei ist das Ensemble erstklassig: darunter Sven Prietz als grantiger Lehrer sowie Anke Schubert und Peter Rühring als rühriges Seniorenpaar."
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"Dabei entwickeln sich bei Elmar Goerden auch durchaus Situationskomik und Spielwitz. Die Demütigungen dieser Menschen werden bei der Inszenierung teilweise brutal aufs Korn genommen. Hier gewinnt die Aufführung aber auch an künstlerischem Wert. Denn das Lachen bleibt einem oftmals im Halse stecken."
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