Europa Ensemble
Schauspiel Stuttgart
Weitere Spielstätten
Nowy Teatr, Warschau und Zagreb Youth Theatre (Zagrebačko kazalište mladih)
Nowy Teatr, Warschau und Zagreb Youth Theatre (Zagrebačko kazalište mladih)
Enter Full Screen (UA), das Projekt 5 des Europa Ensembles in der Regie von Wojtek Ziemilski, erhielt von der Jury des Prix Ars Electronica 2021 in der Rubrik “Computer Animation” eine lobende Erwähnung (“honorary mention”).
Der Prix Ars Electronica ist einer der bekanntesten und ältesten Medienkunstwettbewerbe der Welt, der jährlich Arbeiten im Bereich elektronischer und interactiver Kunst, Computer-Animation und digitialer Kultur und Musik auszeichnet. Der Preis wird seit 1987 von der Ars Electronica im österreichischen Linz vergeben.
“The highly political Enter Full Screen by Wojtek Ziemilski (PL) rethinks the fourth wall performance convention, bringing it into the 21st century with the new media tool Zoom. Calling us to re-engage with a time-honored, supernatural, and oppressive structure through a new multiplayer lens”, so die fünfköpfige Jury (Juliane Götz, Hsin-Chien Huang, Randa Maroufi, Casey Reas, Helen Starr) in ihrem Statement.
In ihrer Zoom-Performance setzt sich das Europa Ensemble mit der Unterdrückung der queeren Community in Polen und den so genannten “LGBTQ+ freien Zonen” in polnischen Gemeinden auseinander. Die Jury weiter: “This proposal involves tales and theatrical pieces. Between performance and debate, the beauty of the work emerges in its simplicity and efficiency. The choice of the artist has focused on ”what’s to hand.” The online meeting software Zoom has been temporarily transformed into a space of expression, experimentation, and entertainment. The experience of the film places the spectator in an active and frenetic position, it encourages commitment, and interrogates contemporary individual freedoms. We feel rallying to the cause almost in a physical way, and we have the desire to destroy these LGBTQ +-free zones.“
“The highly political Enter Full Screen by Wojtek Ziemilski (PL) rethinks the fourth wall performance convention, bringing it into the 21st century with the new media tool Zoom. Calling us to re-engage with a time-honored, supernatural, and oppressive structure through a new multiplayer lens”, so die fünfköpfige Jury (Juliane Götz, Hsin-Chien Huang, Randa Maroufi, Casey Reas, Helen Starr) in ihrem Statement.
In ihrer Zoom-Performance setzt sich das Europa Ensemble mit der Unterdrückung der queeren Community in Polen und den so genannten “LGBTQ+ freien Zonen” in polnischen Gemeinden auseinander. Die Jury weiter: “This proposal involves tales and theatrical pieces. Between performance and debate, the beauty of the work emerges in its simplicity and efficiency. The choice of the artist has focused on ”what’s to hand.” The online meeting software Zoom has been temporarily transformed into a space of expression, experimentation, and entertainment. The experience of the film places the spectator in an active and frenetic position, it encourages commitment, and interrogates contemporary individual freedoms. We feel rallying to the cause almost in a physical way, and we have the desire to destroy these LGBTQ +-free zones.“
(c) Michalis Archontidis
(c) Björn Klein
(c) Björn Klein
Das Europa Ensemble besteht aus sechs jungen Schauspieler:innen – je zwei von ihnen kommen aus Deutschland und Polen, drei von ihnen aus Kroatien. Sie sind eingeladen, ihre eigene Vision von Europa zu entwerfen. Was setzen wir dem drohenden Scheitern des Projekts Europa entgegen? Wie können wir Europa neu denken? Was ist unsere Utopie?
Adrian Pezdirc (Kroatien), Jaśmina Polak (Polen, Projekt 1-4), Jan Sobolewski (Polen), Claudia Korneev (Deutschland), Tina Orlandini (Kroatien, Projekt 1-3), Tenzin Kolsch (Deutschland), Anđela Ramljak (Kroatien, Projekt 4-), Ewelina Pankowska (Polen, Projekt 5-6)
Adrian Pezdirc (Kroatien), Jaśmina Polak (Polen, Projekt 1-4), Jan Sobolewski (Polen), Claudia Korneev (Deutschland), Tina Orlandini (Kroatien, Projekt 1-3), Tenzin Kolsch (Deutschland), Anđela Ramljak (Kroatien, Projekt 4-), Ewelina Pankowska (Polen, Projekt 5-6)
Die Idee
Wir haben ein Europa Ensemble gegründet! Zusammen mit dem Nowy Teatr Warschau, dem Zagreb Youth Theatre und dem Nationaltheater Athen als assoziiertem Partner schafft das Schauspiel Stuttgart eine gelebte Utopie. Während das europäische Projekt vielerorts zunehmend infrage gestellt wird, macht eine Gruppe von Schauspieler:innen und Regisseur:innen u.a. aus Kroatien, Bosnien, Polen, Griechenland und Deutschland über einen längeren Zeitraum zusammen europäisches Theater.
Den Auftakt entwarf und inszenierte der künstlerische Leiter des Ensembles, Oliver Frljić mit der Inszenierung Imaginary Europe (UA). Als Wanderer zwischen den Welten, der sowohl in Osteuropa als auch in Deutschland arbeitet, ist er für die Leitung des Ensembles prädestiniert. Für die folgenden Inszenierungen des Europa Ensembles lädt Frljić innovative Kulturschaffende unterschiedlicher Herkunft ein, um Theater zu machen – für ein neues Europa.
Das zweite Projekt des Europa Ensembles Erazm / Erasmus (UA) inszeniert die französisch-polnische Regisseurin Anna Smolar im Juli 2019 am Nowy Theatr in Warschau. Beim dritten Projekt Vječni malograđanin / Der ewige Spießer (nach Motiven aus Horváths gleichnamigem Roman) im Oktober 2019 am Zagreb Youth Theatre wird der griechische Anestis Azas die Regie übernehmen. Im März 2020 wird die junge bosnische Theatermacherin Selma Spahić im Kammertheater mit dem vierten Projekt des Europa Ensembles The Clickworkers (UA) einen Blick auf die Zukunft des europäischen Projekts werfen. Welche Werte könnte ein europäisches „Wir“, trotz individueller und nationaler Identitäten, heute konstruieren? Für Ende 2019/20 bzw. Anfang 2020/21 ist abschließend eine Werkschau mit allen Produktionen des Europa Ensembles in Stuttgart geplant.
Eine Zusammenarbeit zwischen dem Schauspiel Stuttgart, dem Nowy Teatr, Warschau, und dem Zagreb Youth Theatre (Zagrebačko kazalište mladih) sowie dem Nationaltheater Athen als assoziiertem Partner.
Den Auftakt entwarf und inszenierte der künstlerische Leiter des Ensembles, Oliver Frljić mit der Inszenierung Imaginary Europe (UA). Als Wanderer zwischen den Welten, der sowohl in Osteuropa als auch in Deutschland arbeitet, ist er für die Leitung des Ensembles prädestiniert. Für die folgenden Inszenierungen des Europa Ensembles lädt Frljić innovative Kulturschaffende unterschiedlicher Herkunft ein, um Theater zu machen – für ein neues Europa.
Das zweite Projekt des Europa Ensembles Erazm / Erasmus (UA) inszeniert die französisch-polnische Regisseurin Anna Smolar im Juli 2019 am Nowy Theatr in Warschau. Beim dritten Projekt Vječni malograđanin / Der ewige Spießer (nach Motiven aus Horváths gleichnamigem Roman) im Oktober 2019 am Zagreb Youth Theatre wird der griechische Anestis Azas die Regie übernehmen. Im März 2020 wird die junge bosnische Theatermacherin Selma Spahić im Kammertheater mit dem vierten Projekt des Europa Ensembles The Clickworkers (UA) einen Blick auf die Zukunft des europäischen Projekts werfen. Welche Werte könnte ein europäisches „Wir“, trotz individueller und nationaler Identitäten, heute konstruieren? Für Ende 2019/20 bzw. Anfang 2020/21 ist abschließend eine Werkschau mit allen Produktionen des Europa Ensembles in Stuttgart geplant.
Eine Zusammenarbeit zwischen dem Schauspiel Stuttgart, dem Nowy Teatr, Warschau, und dem Zagreb Youth Theatre (Zagrebačko kazalište mladih) sowie dem Nationaltheater Athen als assoziiertem Partner.
Gefördert durch die
und
Neprijatelj naroda / Ein Volksfeind
von Henrik Ibsen
Projekt 6 Des Europa Ensembles
eine Koproduktion der Theater ZKM, Schauspiel Stuttgart und Teatar Nowy Varšava
Die letzte Premiere des Europa Ensembles feiert am 6. Februar in Zagreb Premiere. Und zwar live und vor reduziertem Publikum! Ensemblemitglieder des Zagreb Youth Theatre stehen auf der Bühne, die polnischen und deutschen Schauspieler:innen sind im Video präsent.
Im Zentrum der Inszenierung des jungen kroatischen Regisseurs Ivan Penović steht ein Mann, der einen Umweltskandal in seiner Heimatstadt aufdeckt. Er kämpft gegen korrupte Strukturen und für das Gemeinwohl, ein Engagement, das seine Existenz und den Zusammenhalt seiner Familie gefährdet.
Die Herausforderungen der Zeit, in der wir momentan leben, sind vielen eine Last. Eine Pandemie, die eine aktive Bedrohung darstellt, dazu die Folgen einer Reihe von Erdbeben in ganz Kroatien schaffen ein Gefühl der Angst und Sorge um die Zukunft.
Der Kampf des Individuums, wie Ibsen ihn darstellt, weitet sich zu einem Raum aktueller Überlegungen über unsere persönlichen Kämpfe, gelegentliche Kapitulationen, aber auch über das Weitermachen.
Ein Volksfeind ist die letzte Koproduktion innerhalb der zweijährigen Zusammenarbeit zwischen den Theatern Zagrebačko kazalište mladih, dem Nowy Teatr, Warschau und dem Schauspiel Stuttgart.
Im Zentrum der Inszenierung des jungen kroatischen Regisseurs Ivan Penović steht ein Mann, der einen Umweltskandal in seiner Heimatstadt aufdeckt. Er kämpft gegen korrupte Strukturen und für das Gemeinwohl, ein Engagement, das seine Existenz und den Zusammenhalt seiner Familie gefährdet.
Die Herausforderungen der Zeit, in der wir momentan leben, sind vielen eine Last. Eine Pandemie, die eine aktive Bedrohung darstellt, dazu die Folgen einer Reihe von Erdbeben in ganz Kroatien schaffen ein Gefühl der Angst und Sorge um die Zukunft.
Der Kampf des Individuums, wie Ibsen ihn darstellt, weitet sich zu einem Raum aktueller Überlegungen über unsere persönlichen Kämpfe, gelegentliche Kapitulationen, aber auch über das Weitermachen.
Ein Volksfeind ist die letzte Koproduktion innerhalb der zweijährigen Zusammenarbeit zwischen den Theatern Zagrebačko kazalište mladih, dem Nowy Teatr, Warschau und dem Schauspiel Stuttgart.
Regie und Adaptation: Ivan Penović
Szenografie: Zdravka Ivandija Kirigin
Kostüme: Ana Fucijaš
Projektionen: Lovro Mrđen
Musik: Karlo Mrkša i Filip Triplat
Puppenmacher: Miljenko Sekulić
Licht: Toni Modrušan
Regieassistenz: Petra Pleše
Szenografieassistenz: Matej Kniewald
Übersetzerin ins Polnische: Gabriela Abrasowicz
Übersetzerin ins Deutsche: Stjepanka Pranjković
Szenografie: Zdravka Ivandija Kirigin
Kostüme: Ana Fucijaš
Projektionen: Lovro Mrđen
Musik: Karlo Mrkša i Filip Triplat
Puppenmacher: Miljenko Sekulić
Licht: Toni Modrušan
Regieassistenz: Petra Pleše
Szenografieassistenz: Matej Kniewald
Übersetzerin ins Polnische: Gabriela Abrasowicz
Übersetzerin ins Deutsche: Stjepanka Pranjković
Besetzung:
Doktor Stockmann - Jasmin Telalović
Frau Stockmann - Anđela Ramljak
Petra - Ewelina Pankowska (V.)
Peter Stockmann - Pjer Meničanin
Morten - Jan Sobolewski (V.)
Hovstad/Billing - Adrian Pezdirc
Aslaksen - Frano Mašković (Tenzin Kolsch, Claudia Korneev)
Horster - Ugo Korani
Premiere:
Sa - 6. Feb 21, Zagreb Youth Theatre
Doktor Stockmann - Jasmin Telalović
Frau Stockmann - Anđela Ramljak
Petra - Ewelina Pankowska (V.)
Peter Stockmann - Pjer Meničanin
Morten - Jan Sobolewski (V.)
Hovstad/Billing - Adrian Pezdirc
Aslaksen - Frano Mašković (Tenzin Kolsch, Claudia Korneev)
Horster - Ugo Korani
Premiere:
Sa - 6. Feb 21, Zagreb Youth Theatre
Enter Full Screen (UA)
Projekt 5 Des Europa Ensembles
von Wojtek Ziemilski
"Zoom seems like a bad thing. (Close but far, human but square, normal but exhausting....)
Once upon a time of zoom meetings, selfie broadcasting and snap-chat masks there was a country that had LGBTQ+ free zones: ‘zones free of queer ideology’ they called them in the country, but meant: zones free of queer people. The country was part of the EU. The zones were completely mundane and full of strange creatures. We went there. The rest is history.
So we start from Zoom. And we feel awkward. Like it’s a substitute that we’re trying to make ours, to believe this is not just a sex doll. (Because it’s not)
We want to make it bearable. Not just bearable. Cozy. And nice.
Now, stay with us: maybe it’s a metaphor of Europe. Or the EU. The universal language of Europe has this awkward quality, like it’s a substitute. Focus on it not being virtual. The opposite of Matrix - there is a spoon. There is a spoon."
Once upon a time of zoom meetings, selfie broadcasting and snap-chat masks there was a country that had LGBTQ+ free zones: ‘zones free of queer ideology’ they called them in the country, but meant: zones free of queer people. The country was part of the EU. The zones were completely mundane and full of strange creatures. We went there. The rest is history.
So we start from Zoom. And we feel awkward. Like it’s a substitute that we’re trying to make ours, to believe this is not just a sex doll. (Because it’s not)
We want to make it bearable. Not just bearable. Cozy. And nice.
Now, stay with us: maybe it’s a metaphor of Europe. Or the EU. The universal language of Europe has this awkward quality, like it’s a substitute. Focus on it not being virtual. The opposite of Matrix - there is a spoon. There is a spoon."
Inszenierung: Wojtek Ziemilski
Bühne und Video: Wojciech Pustoła
Mitarbeit Stückentwicklung: Sodja Zupanc Lotker, Wojciech Pustoła
Dramaturgie: Sodja Zupanc Lotker
Bühne und Video: Wojciech Pustoła
Mitarbeit Stückentwicklung: Sodja Zupanc Lotker, Wojciech Pustoła
Dramaturgie: Sodja Zupanc Lotker
Mit dem Europa Ensemble: Tenzin Kolsch, Claudia Korneev, Adrian Pezdirc, Ewelina Pankowska, Jan Sobolewski, Anđela Ramljak
Uraufführung via Zoom: Do – 29. Sep 20
Tickets für die Online-Premiere sind über den Online-Shop des Nowy Theaters erhältlich.
Uraufführung via Zoom: Do – 29. Sep 20
Tickets für die Online-Premiere sind über den Online-Shop des Nowy Theaters erhältlich.
The Clickworkers (UA)
Projekt 4 des Europa Ensembles
von Dino Pešut und Selma Spahić
unter Mitwirkung des Europa Ensembles
Schöne neue Arbeitswelt: Sechs junge Menschen werden für ein ökologisch wegweisendes Projekt rekrutiert. Geboten wird ein angenehmes Ambiente, ausufernde Arbeitszeiten und ein Gehalt knapp unter dem Mindestlohn. Doch wer will nicht dabei sein, wenn die Zukunft der Arbeit und damit eine Utopie der Gesellschaft entworfen wird?
Der kroatische Autor Dino Pešut und die bosnische Regisseurin Selma Spahić entwickeln in einem neuen Stück ihre Vision einer Moderne, in der das Individuum auf dem Altar der neuen Märkte geopfert wird. Nach Inszenierungen in Warschau und Zagreb kommt das Europa Ensemble zurück nach Stuttgart.
Der kroatische Autor Dino Pešut und die bosnische Regisseurin Selma Spahić entwickeln in einem neuen Stück ihre Vision einer Moderne, in der das Individuum auf dem Altar der neuen Märkte geopfert wird. Nach Inszenierungen in Warschau und Zagreb kommt das Europa Ensemble zurück nach Stuttgart.
Was treibt uns um in Europa? Welche künstlerischen Antworten geben wir auf die Herausforderungen und Widersprüche unserer Gegenwart? In der Spielzeit 2018/19 gründete das Schauspiel Stuttgart in Zusammenarbeit mit dem Nowy Teatr, Warschau und dem Zagreb Youth Theatre sowie dem Nationaltheater Athen als assoziiertem Partner unter der künstlerischen Leitung des Regisseurs Oliver Frljić ein Europa Ensemble.
In Frljićs Projekt Imaginary Europe (UA) begaben wir uns zu Schlüsselmomenten europäischer Geschichte; die französisch-polnische Regisseurin Anna Smolar untersuchte in Erazm / Erasmus (UA) die Relevanz des humanistischen Denkens des Erasmus von Rotterdam; der griechische Theatermacher Anestis Azas porträtierte mit Ödön von Horváths Der ewige Spießer eine zutiefst verunsicherte Generation in Zeiten des Umbruchs. 2020 treten drei weitere Regisseur:innen an, um das europäische Projekt mit eigenwilligen Inszenierungen zu befragen. Selma Spahić gibt mit The Clickworkers (UA) den Startschuss zur zweiten Runde.
In Frljićs Projekt Imaginary Europe (UA) begaben wir uns zu Schlüsselmomenten europäischer Geschichte; die französisch-polnische Regisseurin Anna Smolar untersuchte in Erazm / Erasmus (UA) die Relevanz des humanistischen Denkens des Erasmus von Rotterdam; der griechische Theatermacher Anestis Azas porträtierte mit Ödön von Horváths Der ewige Spießer eine zutiefst verunsicherte Generation in Zeiten des Umbruchs. 2020 treten drei weitere Regisseur:innen an, um das europäische Projekt mit eigenwilligen Inszenierungen zu befragen. Selma Spahić gibt mit The Clickworkers (UA) den Startschuss zur zweiten Runde.
Inszenierung: Selma Spahić
Bühne und Kostüme: Selena Orb
Musik: Draško Adžić,
Licht: Stefan Schmidt
Dramaturgie: Carolin Losch,
Übertitelung: Agnieszka Fietz
Mit dem Europa Ensemble: Tenzin Kolsch, Claudia Korneev, Adrian Pezdirc, Jaśmina Polak, Jan Sobolewski, Anđela Ramljak
Uraufführung: Sa – 7. Mär 20
Ort: Schauspiel Stuttgart
Bühne und Kostüme: Selena Orb
Musik: Draško Adžić,
Licht: Stefan Schmidt
Dramaturgie: Carolin Losch,
Übertitelung: Agnieszka Fietz
Mit dem Europa Ensemble: Tenzin Kolsch, Claudia Korneev, Adrian Pezdirc, Jaśmina Polak, Jan Sobolewski, Anđela Ramljak
Uraufführung: Sa – 7. Mär 20
Ort: Schauspiel Stuttgart
Vječni malograđanin / Der ewige Spießer
Projekt 3 des Europa Ensembles
Nach dem gleichnamigen Roman von Ödön von Horváth
Das Europa Ensemble erzählt den Roman Der ewige Spießer aus dem Jahr 1930 nicht als ein historisches Märchen von früher, als alles anders war als heute. Die Inszenierung von Anestis Azas entwirft einen polyglotten und rhythmisch-musikalischen „Road Trip“ durch Europa, der die vielfältigen Verstrickungen zwischen Damals und Jetzt spürbar macht.
Ähnlich wie sich das Europa Ensemble über die Grenzen der einzelnen Nationen hinweg bewegt und in verschiedene Sprachräume eintaucht, geht es der Hauptfigur im Roman Der ewige Spießer. Alfons Kobler ist ein kleiner Gelegenheitsganove, der damit kokettiert, ein erfolgreicher Kaufmann zu sein. Er ist noch nie aus seiner Stadt herausgekommen, betrügt gerne die Frauen und arbeitet ebenso gerne nichts. Nach einem gelungenen Betrugsgeschäft hat er Geld in der Tasche und macht sich zum ersten Mal in seinem Leben auf den Weg ins Ausland. Ziel seiner Reise ist Barcelona, wo 1929 die große Weltausstellung stattfindet. Dort hofft er, eine reiche Frau zu finden, die ihm ein arbeits- und sorgenfreies Leben schenken wird. In zahlreichen Begegnungen durchlebt Alfons Koblers nun seine Reise-Abenteuer auf der Fahrt durch ein Europa, das zwischen verschiedenen politischen Lagern hin und her gerissen ist. Er trifft auf italienische Polizisten, traurige Idealisten und radikale Kapitalisten, auf Spitzel, gescheiterte Existenzen und engagierte Europäer.
Ähnlich wie sich das Europa Ensemble über die Grenzen der einzelnen Nationen hinweg bewegt und in verschiedene Sprachräume eintaucht, geht es der Hauptfigur im Roman Der ewige Spießer. Alfons Kobler ist ein kleiner Gelegenheitsganove, der damit kokettiert, ein erfolgreicher Kaufmann zu sein. Er ist noch nie aus seiner Stadt herausgekommen, betrügt gerne die Frauen und arbeitet ebenso gerne nichts. Nach einem gelungenen Betrugsgeschäft hat er Geld in der Tasche und macht sich zum ersten Mal in seinem Leben auf den Weg ins Ausland. Ziel seiner Reise ist Barcelona, wo 1929 die große Weltausstellung stattfindet. Dort hofft er, eine reiche Frau zu finden, die ihm ein arbeits- und sorgenfreies Leben schenken wird. In zahlreichen Begegnungen durchlebt Alfons Koblers nun seine Reise-Abenteuer auf der Fahrt durch ein Europa, das zwischen verschiedenen politischen Lagern hin und her gerissen ist. Er trifft auf italienische Polizisten, traurige Idealisten und radikale Kapitalisten, auf Spitzel, gescheiterte Existenzen und engagierte Europäer.
Wie ein roter Faden zieht sich die Frage nach Europa durch Koblers Reise in dieser Umbruchsphase zwischen den beiden Weltkriegen. Und wir, die Zuschauer fast hundert Jahre später, können mit Staunen feststellen, wie all die Themen, die uns heute nach der erfolgreichen Errichtung eines gemeinsamen europäischen Hauses beschäftigen, schon damals aktuell waren: Die Grenzkontrollen und die Fremdenfeindlichkeit, der Chauvinismus und Rassismus, die Hackordnung zwischen den großen und den kleinen Nationen, die Sonderstellung Großbritanniens und die offensichtlichen Missverständnisse in der Kommunikation aufgrund einer fehlenden gemeinsamen Sprache.
Zwischen den schillernden Figuren mit ihren eindeutigen Haltungen, auf die Alfons Kobler trifft, muss er seine eigene Position behaupten. Und die besteht aus nichts anderem als aus dem Wunsch, reich zu werden. Ansonsten hat er keine großen Meinungen zur Welt. Er ist weder politisch engagiert, noch dezidiert unpolitisch, er ist nicht links und nicht rechts. Wie ein Chamäleon passt er sich den jeweiligen Bedingungen an. Er hat keine Hemmung, sich je nach Gesprächspartner als überzeugten Faschisten zu präsentieren und kurz darauf als überzeugten Paneuropäer. Hauptsache er kann sich durch alle Lebenslagen schadlos hindurch manövrieren.
Diese Meinungslosigkeit macht den neuen modernen Spießer aus, den das Europa Ensemble zeigt. Er ist nicht mehr der rigide Kleinbürger, der alles unter Kontrolle haben muss und nichts in seinem Leben darf sich ändern. Sondern der nach allen Seiten anpassungsfähige Mitläufer, der seine Fahne mit dem Wind dreht und bereit ist, auf jeden Trend aufzuspringen. Dass es am Ende ein amerikanischer Kapitalist ist, der dem europäischen Spießer den sicher geglaubten Schatz entreißt, ist eine hübsche Schlusspointe. Oder doch bittere Realität – damals in präfaschistischen genauso wie heute in postkommunistischen Zeiten?
Zwischen den schillernden Figuren mit ihren eindeutigen Haltungen, auf die Alfons Kobler trifft, muss er seine eigene Position behaupten. Und die besteht aus nichts anderem als aus dem Wunsch, reich zu werden. Ansonsten hat er keine großen Meinungen zur Welt. Er ist weder politisch engagiert, noch dezidiert unpolitisch, er ist nicht links und nicht rechts. Wie ein Chamäleon passt er sich den jeweiligen Bedingungen an. Er hat keine Hemmung, sich je nach Gesprächspartner als überzeugten Faschisten zu präsentieren und kurz darauf als überzeugten Paneuropäer. Hauptsache er kann sich durch alle Lebenslagen schadlos hindurch manövrieren.
Diese Meinungslosigkeit macht den neuen modernen Spießer aus, den das Europa Ensemble zeigt. Er ist nicht mehr der rigide Kleinbürger, der alles unter Kontrolle haben muss und nichts in seinem Leben darf sich ändern. Sondern der nach allen Seiten anpassungsfähige Mitläufer, der seine Fahne mit dem Wind dreht und bereit ist, auf jeden Trend aufzuspringen. Dass es am Ende ein amerikanischer Kapitalist ist, der dem europäischen Spießer den sicher geglaubten Schatz entreißt, ist eine hübsche Schlusspointe. Oder doch bittere Realität – damals in präfaschistischen genauso wie heute in postkommunistischen Zeiten?
Inszenierung: Anestis Azas
Romanadaption und Dramaturgie: Armin Kerber
Bühne: Igor Pauška
Kostüme: Marta Žegura
Video: Lovro Mrđen
Musik: Alen Sinkauz, Nenad Sinkauz
Licht: Aleksandar Čavlek
Übersetzung: Ivana Jurić
Mit dem Europa Ensemble: Tenzin Kolsch, Claudia Korneev, Tina Orlandini, Adrian Pezdirc, Jaśmina Polak, Jan Sobolewski
Premiere: Do – 10. Okt 19
Ort: Zagreb Youth Theatre
Weitere Vorstellungen in Zagreb: 11., 12., 13. Okt, 1. und 2. Dez 19
Zur Website des Zagreb Youth Theatre
Eine Koproduktion von Schauspiel Stuttgart, Nowy Teatr, Warschau und Zagreb Youth Theatre (Zagrebačko kazalište mladih).
Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.
Romanadaption und Dramaturgie: Armin Kerber
Bühne: Igor Pauška
Kostüme: Marta Žegura
Video: Lovro Mrđen
Musik: Alen Sinkauz, Nenad Sinkauz
Licht: Aleksandar Čavlek
Übersetzung: Ivana Jurić
Mit dem Europa Ensemble: Tenzin Kolsch, Claudia Korneev, Tina Orlandini, Adrian Pezdirc, Jaśmina Polak, Jan Sobolewski
Premiere: Do – 10. Okt 19
Ort: Zagreb Youth Theatre
Weitere Vorstellungen in Zagreb: 11., 12., 13. Okt, 1. und 2. Dez 19
Zur Website des Zagreb Youth Theatre
Eine Koproduktion von Schauspiel Stuttgart, Nowy Teatr, Warschau und Zagreb Youth Theatre (Zagrebačko kazalište mladih).
Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.
Über die Premiere schrieb die Kritikerin Snježana Pavić in der kroatischen Zeitung Jutarnji List:
"…eine dynamische und visuell ansprechende Vorstellung mit großartigen Schauspielern …. Perfekt aufeinander eingespielt, machen [sie] auch die Vielfalt der Theaterkulturen ihrer Herkunftsländer für das Publikum erlebbar. Das Ergebnis ist eine besondere Bühnenpräsenz und Ausdruckskraft."
ERAZM / ERASMUS (UA)
Projekt 2 des Europa Ensembles
Ein theatral-musikalisches Porträt des Erasmus von Rotterdam, dem Vater des europäischen Humanismus
Gibt es in der Diskussion über Europa noch Raum für humanistische Ideen? Und was passiert, wenn wir das humanistische Denken in den Mittelpunkt der Betrachtung über die europäische Utopie stellen? Können wir noch an das spirituelle Bündnis glauben, das Erasmus in einem – wahrscheinlich naiven – Gefühl von Verantwortung für diese hohen Ideale vorgeschlagen hat? Können wir immer noch zu politischem und sozialem Handeln bewegt werden, zur Bildung von Gemeinschaften, deren einziges Aufnahmekriterium es ist, ein Mensch zu sein?
Das Stück konfrontiert Erasmus mit der Gemeinschaft der Erasmus-Stipendiat:innen, die an jenem Austauschprogramm teilnehmen, das zu Ehren dieses großen Denkers konzipiert wurde – scheinbar die letzte Hoffnung in unseren Bemühungen, Europa zu retten. Können die Studierenden des Erasmus-Projekts die Rolle der Missionar:innen der europäischen Hoffnung übernehmen und bei all ihren Schritten die Theorien über den Zerfall dieser schönen Utopie widerlegen? Oder vielleicht sind sie eine Gemeinschaft mit ganz anderen Zielen? Sind wir noch in der Lage Erasmus‘ Botschaften zu hören?
Eine Koproduktion von Schauspiel Stuttgart, Nowy Teatr, Warschau und Zagreb Youth Theatre (Zagrebačko kazalište mladih). Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.
Das Stück konfrontiert Erasmus mit der Gemeinschaft der Erasmus-Stipendiat:innen, die an jenem Austauschprogramm teilnehmen, das zu Ehren dieses großen Denkers konzipiert wurde – scheinbar die letzte Hoffnung in unseren Bemühungen, Europa zu retten. Können die Studierenden des Erasmus-Projekts die Rolle der Missionar:innen der europäischen Hoffnung übernehmen und bei all ihren Schritten die Theorien über den Zerfall dieser schönen Utopie widerlegen? Oder vielleicht sind sie eine Gemeinschaft mit ganz anderen Zielen? Sind wir noch in der Lage Erasmus‘ Botschaften zu hören?
Eine Koproduktion von Schauspiel Stuttgart, Nowy Teatr, Warschau und Zagreb Youth Theatre (Zagrebačko kazalište mladih). Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.
Inszenierung: Anna Smolar
Text: Michał Buszewicz
Bühne und Kostüme: Anna Met
Musik: Jan Duszyński
Video: Liubov Gorobiuk, Anna Smolar & Ensemble
Licht: Jaqueline Sobiszewski
Übersetzung: Marek Kuźmierski
Mit dem Europa Ensemble: Tenzin Kolsch, Claudia Korneev, Tina Orlandini, Adrian Pezdirc, Jaśmina Polak, Jan Sobolewski
Uraufführung: Do – 11. Jul 19
Ort: Nowy Teatr, Warschau
Weitere Vorstellungen: 12., 13. und 14. Jul 19
Imaginary Europe (UA)
Projekt 1 des Europa Ensembles
Mit Texten von Peter Weiss, J.B. Savigny und Alexandre
Corréard, Walter Benjamin und Heiner Müller
In Imaginary Europe macht sich Oliver Frljić mit seinem Ensemble auf die Suche nach einem theatralischen Utopia. Im Angesicht des Erstarkens rechtspopulistischer Bewegungen in Europa, zunehmender Intoleranz und den Herausforderungen moderner Migrationsgesellschaften fragen wir nach der Verantwortung von Intellektuellen und Künstler:innen. Mit Peter Weiss und seiner Ästhetik des Widerstands werfen wir einen Blick auf zwei Schlüsselwerke der Malerei und damit auf verschiedene Aspekte der Französischen Revolution: Was ist aus dem Ideal von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit geworden? Biografisches Material der Schauspieler:innen führt das Publikum mitten hinein in die Widersprüche unserer unübersichtlichen Gegenwart. Ist der europäische Traum noch zu retten?
Eine Koproduktion von Schauspiel Stuttgart, Nowy Teatr, Warschau und Zagreb Youth Theatre (Zagrebačko kazalište mladih). Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.
Konzept, Inszenierung und Bühne: Oliver Frljić
Kostüme: Sandra Dekanić
Licht: Jörg Schuchardt
Dramaturgie: Carolin Losch
Übertitel: Agnieszka Fietz
Übersetzung: Marek Kuźmierski
Mit dem Europa Ensemble: Tenzin Kolsch, Claudia Korneev, Tina Orlandini, Adrian Pezdirc, Jaśmina Polak, Jan Sobolewski
Uraufführung: Mi – 10. Apr 19
Ort: Schauspiel Stuttgart
Eine Koproduktion von Schauspiel Stuttgart, Nowy Teatr, Warschau und Zagreb Youth Theatre (Zagrebačko kazalište mladih). Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.
Konzept, Inszenierung und Bühne: Oliver Frljić
Kostüme: Sandra Dekanić
Licht: Jörg Schuchardt
Dramaturgie: Carolin Losch
Übertitel: Agnieszka Fietz
Übersetzung: Marek Kuźmierski
Mit dem Europa Ensemble: Tenzin Kolsch, Claudia Korneev, Tina Orlandini, Adrian Pezdirc, Jaśmina Polak, Jan Sobolewski
Uraufführung: Mi – 10. Apr 19
Ort: Schauspiel Stuttgart
Oliver Frljić, der beim ersten Projekt des Europa Ensembles im April in Stuttgart Regie führte, spricht über die Mehrsprachigkeit der Inszenierung:
"Das Projekt wurde als Koproduktion zwischen drei EU-Ländern konzipiert: Kroatien, Polen und Deutschland. Allerdings wollte ich bei Imaginary Europe nicht auf ethnozentrische Identitäten eingehen. Stattdessen war ich an der Möglichkeit interessiert, zumindest für einen Moment ein transnationales Europa zu kreieren – ein Europa, das sich gegen die Logik nationaler Homogenisierung und die kapitalistische Logik der Profitmaximierung wendet. Die Schauspieler:innen sind nicht an ihre nationale Herkunft gebunden. Sie sprechen zwar teilweise ihre Muttersprachen, aber das Theater ermöglicht meiner Meinung nach trotzdem eine andere Art der Kommunikation, die von Nationalsprachen losgelöst ist. Ich komme aus einer Theatertradition, die stark an Interkulturalität interessiert ist – und natürlich auch am Scheitern dieser Bemühungen. Oftmals verbirgt sich hinter dem Versuch interkultureller Kunstprojekte nur eine perfidere Form des Eurozentrismus: Was lässt sich am ehesten auf dem internationalen Festivalmarkt verkaufen?"
KICK-OFF Meeting in Athen
Vom 17. bis 19. Februar fand das gemeinsame Kick-Off Meeting aller Beteiligten statt, bei dem das Ensemble erstmals zusammenkam. Gastgeber war das Nationaltheater Athen als assoziierter Partner des Europa Ensembles. Zudem war die Ortswahl durchaus symbolisch zu verstehen: Athen und Griechenland als Wiege der Demokratie und gleichzeitig als aktueller Schauplatz einer umstrittenen EU-Wirtschafts- und Flüchtlingspolitik.
Für die französisch-polnische Regisseurin Anna Smolar, die das zweite Projekt des Europa Ensembles im Sommer am Nowy Teatr in Warschau inszenieren wird, war der Kick-Off in Athen vielversprechend:
„Es ist sehr schön zu sehen, wie das Europa Ensemble nun zum Leben erwacht. Schon beim ersten Aufeinandertreffen der Schauspieler:innen gestern konnte man merken, dass sie eine gemeinsame Sprache finden werden. In gewisser Weise ist das ganz natürlich, weil Schauspieler:innen immer – selbst wenn sie aus unterschiedlichen kulturelle, sozialen oder politischen Kontexten kommen – einen Weg finden, auch ohne Worte zu kommunizieren. Unsere sechs Ensemblemitglieder sprechen sehr gut Englisch, aber schon die ersten Improvisationen beim Workshop heute Morgen haben gezeigt, wie sie im Miteinander und aus dem gemeinsamen Austausch heraus Material entwickeln. Darin steckt sehr viel Potential. In den nächsten zwei Jahren wird das Ensemble in jedem Land Erfahrungen sammeln, mit unterschiedlichen Situationen konfrontiert werden und herausfinden, was uns das jeweils über Europa erzählt. Das ist eine sehr reichhaltige Erfahrung und ich bin in gewisser Weise neidisch, weil die Schauspieler:innen am Ende die meisten Erfahrungen von uns allen gesammelt haben werden. Die ganze Unternehmung ist wirklich außergewöhnlich und ich bin sehr aufgeregt und neugierig auf das, was kommt.“
Im Fokus stand der Austausch über die jeweilige Theaterarbeit in Warschau, Zagreb, Stuttgart und die Konkretisierung der Zusammenarbeit im Rahmen des Europa Ensembles. Außerdem gab es für das Ensemble erste Proben-Workshops unter der Leitung der Regisseur:innen der ersten drei Produktionen, Oliver Frljić, Anna Smolar und Anestis Azas. Die inhaltliche Auseinandersetzung wurde u.a. angeregt durch Begegnungen mit Athener Aktivisten der Flüchtlingshilfe und gegen Rechtspopulismus, mit einer Politikwissenschaftlerin zum Thema Gender, Gewalt, Migration sowie griechischen Theatermachern.
Der griechische Theatermacher Anestis Azas, der beim dritten Projekt des Europa Ensembles im Herbst in Zagreb die Regie übernehmen wird, fügt hinzu:
„In den drei Tagen konnten wir uns auch mit unterschiedlichen Menschen aus Athen austauschen über Themen und Probleme, die uns in ganz Europa auf ähnliche Weise beschäftigen: zum Beispiel die zunehmende Gefahr, die von rechtspopulistischen und rechtsextremen Bewegungen ausgeht, und die Frage nach dem richtigen Umgang mit Geflüchteten. Wir versuchen eine gemeinsame Sprache zu finden. Ich bin sehr froh mit dem Europa Ensemble zusammenzuarbeiten und ich finde, es ist eine Herausforderung, unterschiedliche Kulturen, unterschiedliche Sprachen und auch unterschiedliche Theatertraditionen zu einem utopischen Projekt zu vereinen. Es war ein sehr produktives Treffen und ich bin nun gespannt auf die Proben.“
Fotos: Michalis Archontidis