Ökozid (UA)
Schauspielhaus
Dauer – ca. 1:45 Std, keine Pause
Uraufführung
Fr – 24. Sep 21
Fr – 24. Sep 21
Ökozid ist Traktat, Drama und forensische Untersuchung – ein Gerichtsprotokoll aus der Zukunft. Wir schreiben das Jahr 2034. Eine Koalition von 31 Staaten des Globalen Südens klagt vor dem Internationalen Gerichtshof gegen die Bundesrepublik Deutschland in der Hoffnung, ein Präzedenzurteil werde die Möglichkeit eröffnen, auch andere Industrienationen zur Verantwortung zu ziehen. Bisher galt der Klimawandel als eine Katastrophe in Zeitlupe. Ein Verbrechen an der Zukunft, welches seine Beweise in der Gegenwart geschickt vertuscht.
Heute, 2022, hat sich die schleichende Katastrophe zu einem Wettlauf gegen die Zeit verwandelt. Die Wissenschaft ist sich einig, dass die Klimageschichte der kommenden Jahrhunderte in den nächsten 10 bis 15 Jahren geschrieben wird. Das ist der Zeitraum, der zum Handeln bleibt. Über 1400 Gerichtsverfahren werden gerade weltweit geführt, um Politiker:innen, Verwaltungen und Industrie zum Handeln zu zwingen, doch die globale Verantwortung wird ausgeblendet. Was wird geschehen, wenn in einer nicht allzu fernen Zukunft Richter:innen über die Versäumnisse der Vergangenheit urteilen? Wenn sie beschließen, dass sich die Völkergemeinschaft von nun an dem Grundrecht der Natur auf Unversehrtheit unterordnen muss, um ein menschenwürdiges Leben für alle zu ermöglichen?
Während Holland überflutet wird, Deutschland austrocknet und Millionen von Menschen auf der Flucht sind, wird im Saal verhandelt, wer für die unumkehrbare Entwicklung verantwortlich ist, wie Gerechtigkeit geschaffen werden kann und wer die Kosten dafür tragen muss. Das Gerichtsdrama von Andres Veiel und Jutta Doberstein wird in der Spielzeit 2021/22 am Schauspiel Stuttgart uraufgeführt.
Wir möchten darauf hinweisen, dass in der Aufführung nach ca. einer Stunde für kurze Zeit laute Geräusche entstehen.
Heute, 2022, hat sich die schleichende Katastrophe zu einem Wettlauf gegen die Zeit verwandelt. Die Wissenschaft ist sich einig, dass die Klimageschichte der kommenden Jahrhunderte in den nächsten 10 bis 15 Jahren geschrieben wird. Das ist der Zeitraum, der zum Handeln bleibt. Über 1400 Gerichtsverfahren werden gerade weltweit geführt, um Politiker:innen, Verwaltungen und Industrie zum Handeln zu zwingen, doch die globale Verantwortung wird ausgeblendet. Was wird geschehen, wenn in einer nicht allzu fernen Zukunft Richter:innen über die Versäumnisse der Vergangenheit urteilen? Wenn sie beschließen, dass sich die Völkergemeinschaft von nun an dem Grundrecht der Natur auf Unversehrtheit unterordnen muss, um ein menschenwürdiges Leben für alle zu ermöglichen?
Während Holland überflutet wird, Deutschland austrocknet und Millionen von Menschen auf der Flucht sind, wird im Saal verhandelt, wer für die unumkehrbare Entwicklung verantwortlich ist, wie Gerechtigkeit geschaffen werden kann und wer die Kosten dafür tragen muss. Das Gerichtsdrama von Andres Veiel und Jutta Doberstein wird in der Spielzeit 2021/22 am Schauspiel Stuttgart uraufgeführt.
Wir möchten darauf hinweisen, dass in der Aufführung nach ca. einer Stunde für kurze Zeit laute Geräusche entstehen.
Gastredner:innen

In jeder Vorstellung treten Expert:innen aus Wissenschaft, Politik, Kunst und Aktivismus auf und geben im Rahmen des Bühnengeschehens ein individuelles Statement ab.
Fr – 24. Sep: Yvonne Aki-Sawyerr
Do – 30. Sep: Adenike Titilope Oladosu
Fr – 01. Okt: Prof. Dr. Markus Wissen
Sa – 02. Okt: Adenike Titilope Oladosu
Mo – 18. Okt: Prof. Dr. Antje Boetius
Di – 19. und Mi – 20. Okt: Videoeinspielung Yvonne Aki-Sawyerr
Mo – 01. Nov: Videoeinspielung Chinma George
So – 21. Nov: Prof. Dr. Markus Rex
Do – 09. Dez: Prof. Dr. Remo Klinger
Fr – 10. Dez: Guido Wallraven
Sa – 11. Dez: Luisa Neubauer
Do – 06. Jan: Ulrike Herrmann
Sa – 12. Feb: Dr. Kumi Naidoo
So – 20. Feb: Prof. Dr. Niklas Höhne
Di – 22. Feb: Andres Veiel
So – 17. Apr: Videoeinspielung Lukas Bärfuss
Mi – 22. Jun: Carolin Callenius
Sa – 09. Jul: Jürgen Resch
Mi – 13. Jul: Werner Sobek
Sa – 16. Jul: Thilo Bode
Fr – 24. Sep: Yvonne Aki-Sawyerr
Do – 30. Sep: Adenike Titilope Oladosu
Fr – 01. Okt: Prof. Dr. Markus Wissen
Sa – 02. Okt: Adenike Titilope Oladosu
Mo – 18. Okt: Prof. Dr. Antje Boetius
Di – 19. und Mi – 20. Okt: Videoeinspielung Yvonne Aki-Sawyerr
Mo – 01. Nov: Videoeinspielung Chinma George
So – 21. Nov: Prof. Dr. Markus Rex
Do – 09. Dez: Prof. Dr. Remo Klinger
Fr – 10. Dez: Guido Wallraven
Sa – 11. Dez: Luisa Neubauer
Do – 06. Jan: Ulrike Herrmann
Sa – 12. Feb: Dr. Kumi Naidoo
So – 20. Feb: Prof. Dr. Niklas Höhne
Di – 22. Feb: Andres Veiel
So – 17. Apr: Videoeinspielung Lukas Bärfuss
Mi – 22. Jun: Carolin Callenius
Sa – 09. Jul: Jürgen Resch
Mi – 13. Jul: Werner Sobek
Sa – 16. Jul: Thilo Bode
Vergangene Statements
Statement von Thilo Bode
Statement von Jürgen Resch
Statement von Carolin Callenius
Statement von Lukas Bärfuss
Statement von Dr. Kumi Naidoo
Statement von Andres Veiel
Statement von Prof. Dr. Niklas Höhne
Statement von Yvonne Aki-Sawyerr
Statement von Adenike Titilope Oladosu
Statement von Prof. Dr. Markus Wissen
Statement von Prof. Dr. Antje Boetius
Statement von Prof. Dr. Markus Rex
Statement von Guido Wallraven
Statement von Luisa Neubauer
Statement von Ulrike Herrmann
Inszenierung
Bühne
Kostüme
Musik
Video
Licht
Dramaturgie
Trailer
Ebenfalls herausragend: Nicole Heesters verkörpert die greise Ex-Bundeskanzlerin als beherrschte, würdevolle Machtpolitikerin, die zum Schluss menschliche Größe beweist. Wenn Heesters übergroß auf einer Leinwand zu sehen ist, dann genügen ihr wenige Gesichtsmuskeln, um von der inneren Zerrissenheit der Kanzlerin zu erzählen."
"Was das Stück auf die Bühne bringt, ist die Geschichte einer kollektiven Verdrängung."
Zur vollständigen Kritik
"[Ökozid] fordert die Zuschauer heraus. Womöglich überfordert es sie auch, weshalb Burkhard C. Kosminski mit seiner Regie die Dialoge sporadisch aufbricht und Leben in die Gerichtsbude bringt. Seine Methode: mit Kontrapunkten voller Entertainment die Volkshochschule im Theater unterlaufen. … Wenn […] eine andere NGO die Tricks beim Greenwashing der SUVs bloßlegt, performt Boris Burgstaller eine mit Szenenapplaus belohnte kabarettistische Attacke."
"Nicole Heesters imitiert und parodiert die Kanzlerin nicht, sondern verleiht ihr eine souveräne Würde. Statt eines faulen Vergleichs fordert sie, bekehrt vom Prozessverlauf, ein klares Urteil."
Zur vollständigen Kritik
Zum Porträt über Nicole Heesters
"Nicole Heesters als ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel überzeugt, indem sie die menschlichen Widersprüche der Machtpolitikerin nach außen kehrt."
"Kosminski hat … eine Theatersprache gefunden, die das starre Korsett des Gerichtsdramas abschüttelt. Im besten Sinn zeigt der Intendant mit dem Klimastück Haltung. Wenn Josephine Köhler ins Mikro rockt, berührt ihre Wut. Hans Platzgumers Musik lässt die Dramatik in einen Rausch münden. Stark ist die Videokunst von Yoav Cohen. Mit einer Projektion, die den weltumspannenden Charakter des Mercedessterns untermalt, werden die Zuschauer in globale Kämpfe verstrickt."
"Da ist Nicole Heesters in ihrer souveränen Art, wie sie Angela Merkel spielt, klar in den Aussagen, samt versöhnlichem Schlussplädoyer, ohne jegliche parodistische Anspielung, das sind die sehr lebendigen Figuren der Zeugen, die dafür sorgen, dass es zu weit mehr als reinem Textaufsagen kommt. Beispielhaft hier Boris Burgstaller oder Michael Stiller, die ihre Figuren mehr als markant anlegen. Da gibt es dann auch mal plötzlich einen Song von Josephine Köhler, da prasselt plötzlich ein Starkregen aus Plastikflaschen auf die Bühne nieder, es fehlt nicht an kurzweiligen Illustrationen der ernsten Worte, so dass bei allem Ernst des Themas der Abend auch gut anzuschauen ist."